Berlin - Schon in den ersten Jännertagen könnte dasVorausskommando mit bis zu 250 deutschen Soldaten für dieAfghanistan-Schutztruppe aufbrechen. Dies teilte die deutscheBundesregierung am Donnerstag mit. Bisher war von Mitte Jänner dieRede. Schon am Samstag sollen fünf deutsche Offiziere gemeinsam mitanderen Nationen der Friedenstruppe die Lage vor Ort erkunden. DerFlughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul wird nach Ansicht vonMitgliedern eines Minenräumkommandos wahrscheinlich erst in mehrerenWochen geöffnet werden können, nachdem eine weitere 500 Kilo-Bombeauf dem Flugfeld entdeckt worden war. Der genaue Abflugtermin des aus Fallschirmjägern bestehendenVorauskommandos sorgt seit Tagen für immer neue Spekulationen. NachAngaben des deutschen Verteidigungsministeriums hänge er von denErgebnissen einer Konferenz der Teilnehmerstaaten der Friedenstruppeam Donnerstag und Freitag in London sowie den Ergebnissen derErkundungsmission vor Ort ab. Die fünf deutschen Offiziere, die ander Londoner Konferenz teilnehmen, sollen von dort aus am Samstagnach Kabul fliegen, wie das Einsatzkommando erklärte. Etwa 200 Soldaten hielten sich derzeit in Deutschland inBereitschaft. Der Bundeswehrverband rechnet mit einem "ungemütlichenEinsatz" in Afghanistan. Die Stimmungslage in dem kriegsgeschütteltenLand könne kippen, die ehemaligen Konfliktparteien "aus der Reihetanzen", sagte Verbandsvorsitzender Bernhard Gertz imDeutschlandfunk. Er kritisierte die mangelhafte Ausstattung derBundeswehr, die sich sogar Schutzwesten oder Zelte von anderenEinsatzorten wie dem Balkan "ausleihen" müsse. Der Oberstkritisierte, dass für den UN-Einsatz kein zusätzliches Geld in denVerteidigungshaushalt eingestellt werde. Die deutsche Bundesregierungerwartet offiziell Kosten für den zunächst sechsmonatigen Einsatz vonbis zu 340 Millionen Euro (4,68 Mrd. S). (APA/AP)