Neu-Delhi/Islamabad - Angesichts der Spannungen mit Pakistan wird Indien die Verstärkung seiner Truppen entlang der Grenze in den nächsten zwei bis drei Tagen abschließen. Das sagte der indische Verteidigungsminister George Fernandes. Die Luftwaffe habe bei einem Treffen mit Fernandes Vorschläge unterbreitet, wie Lager extremistischer Moslems auf pakistanischem Gebiet angegriffen werden könnten, berichtete die Zeitung "Indian Express" am Freitag. Indien hatte am Donnerstag angeordnet, die Stärke der Botschaften in beiden Ländern zu halbieren und mit den Bus- und Zugverbindungen vom 1. Jänner an auch Passagierflüge einzustellen. Indien verlangt von Pakistan, gegen zwei Moslemgruppen vorzugehen, die für den Terrorangriff auf das indische Parlament verantwortlich sein sollen. Kein unmittelbarer Angriff Nach den jüngsten indischen Äußerungen erwarten Beobachter aber keinen unmittelbar bevorstehenden Angriff Indiens auf pakistanisches Gebiet, was einen Krieg zwischen den Atommächten auslösen würde. Indien verband seine jüngsten Forderungen nicht mit einem Ultimatum. Außerdem plant der indische Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee an einer Regionalkonferenz in Nepal Anfang Jänner teilzunehmen, bei der auch der pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf anwesend sein wird. Pakistan detto Pakistan will auf die von Indien verhängten Sanktionen mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Auch Islamabad werde den Luftraum für indische Flugzeuge sperren sowie sein Botschaftspersonal in Indien verringern, kündigte am Donnerstag ein Vertreter der pakistanischen Regierung an. "Pakistan wird alles mit gleicher Münze vergelten", sagte er. Nach Angaben der Urdu-sprachigen pakistanischen Tageszeitung "Jang" wurden in der Nacht auf Freitag durch indischen Beschuss über die Trennlinie in Kaschmir hinweg zwei pakistanische Zivilisten getötet. (APA)