Wirtschaft
Yahoo gewinnt Übernahmekampf um HotJobs
Kaufpreis, teils in Aktien, teils in bar, ist hoch
New York - Das Internet-Portal Yahoo Inc hat im
Rennen um die Übernahme der Online-Arbeitsvermittlung HotJobs.com
seinen Mitbewerber TMP Worldwide geschlagen. Yahoo teilte am
Donnerstag mit, sie habe mit HotJobs.com ein Übernahmeabkommen
geschlossen. Sie werde in Aktien und in bar 10,50 Dollar je
HotJobs-Aktie zahlen und damit das Unternehmen auf 436 Mill. Dollar
(488 Mill. Euro/6,7 Mrd. S) bewerten. TMP, Besitzer der Internet-Jobbörse Monster.com, hatte im Juni für
HotJobs 460 Mill. Dollar in Aktien geboten. Auf Grund des Rückgangs
des TMP-Aktienkurses ist aber dieses Offerte nur noch rund 355 Mill.
Dollar wert.
Am Montag hatte HotJobs TMP ein Ultimatum von 72 Stunden zur
Verbesserung ihrer Offerte gestellt. TMP gab am Donnerstag allerdings
bekannt, ihr Angebot nicht mehr zu erhöhen. Sie habe für ein höheres
Offert weder Finanz- noch strategischen Partner gefunden. TMP hat
damit nicht geschafft, die Nummer eins und die Nummer zwei bei der
Online-Arbeitsvermittlung zusammenzubringen.
Die Yahoo-Aktie schloss an der New Yorker Börse um 1,48 Prozent
höher auf 17,85 Dollar, während die Papiere seines Konkurrenten TMP
um 4,42 Prozent auf 43,73 Dollar zulegten. Dagegen gaben HotJobs um
2,81 Prozent auf 10,37 Dollar nach.
Werbeeinnahme als einzige Quelle nicht notwendig
Analysten begrüßten das Geschäft von Yahoo. Sie sagten, damit ebne
Yahoo den Weg für weitere gebührenpflichtige Dienstleistungen. "Yahoo
versucht seit einiger Zeit, die Art seiner Einnahmen zu variieren und
nicht mehr zu 100 Prozent von den Werbeeinnahmen abhängig zu sein",
sagte Christopher Dixon, Analyst bei UBS Warburg. Die
Karriere-Sparten oder die Hilfe-gesucht-Sparten seien ein gutes
Geschäft.
Am Donnerstag gab die US-Telefongesellschaft SBC Communications
bekannt, dass sie von der japanischen Softbank einen Anteil von drei
Prozent an Yahoo gekauft habe. Die Softbank bleibe allerdings mit
einem Anteil von 16 Prozent weiterhin die größte Aktionärin von
Yahoo, hieß es. Finanzielle Einzelheiten des Geschäfts wurden nicht
genannt. (APA/Reuters)