Leoben/Wien - Der österreichische Leiterplattenhersteller
AT&S hat ein neues Verfahren entwickelt, das der Firma jährlich rund
1,5 Mill. Euro (20,6 Mill. S) einsparen helfen soll. Die Patentierung
werde in wenigen Wochen abgeschlossen sein, danach sollen
Interessenten aus der Leiterplattenindustrie eine Lizenz erwerben
können, sagte AT&S-Vorstandschef Willi Dörflinger im Gespräch mit der
APA. Die neue Technik bringe beim Verpressen der mehrlagigen
Leiterplatten ein "erhebliches Einsparungspotenzial". Die Bleche
könnten künftig "bis zu vier Mal öfter verwendet werden, was die
Kapazität deutlich erhöht."
Konkret geht es bei dem neuen Verbundverfahren darum, beim
Verpressen der so genannten Multilayer ein Verkleben der Bleche zu
verhindern. Dieser ungewollte Effekt tritt wegen eines Harzes auf,
das in der Leiterplatte für Beschichtungszwecke verwendet wird.
Investitionen in Forschung - der Flaute zum Trotz
Laut Dörflinger gibt das am Frankfurter Neuen Markt notierte
steirische Unternehmen trotz Branchenflaute und rückläufigen Gewinnen
nach wie vor 2 bis 3 Prozent des Jahresumsatzes für Forschung und
Entwicklung (F&E) aus. Damit stehe AT&S im internationalen Vergleich
"an vorderster Stelle".
Wie das mit Spannung erwartete Handy-Weihnachtsgeschäft verlaufen
ist, will Dörflinger noch nicht beurteilen. Bei den für Mitte Februar
erwarteten Ergebnissen für das dritte Quartal 2001/2002 werde man
schon klarer sehen. Bei der AT&S-Großinvestition in Shanghai
(Volksrepublik China) laufe zeitlich und finanziell alles nach Plan,
sagte der AT&S-Chef. Bis jetzt klappe alles "überraschend gut", auch
die die örtlichen Behörden zeigten sich kooperativ.
Im Herbst 2002 solle mit der Produktion in China begonnen werden,
auch der finanzielle Rahmen (145 Mill. Euro) könne aus heutiger Sicht
eingehalten werden. Seit Sommer sind laut Dörflinger im Stammwerk in
Leoben 70 chinesische Mitarbeiter eingeschult worden, weitere 30
werden in der Obersteiermark noch erwartet. (APA)