Wien - Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S) hat sicham Freitag für einen Automatismus zwischen Aufenthalts- undArbeitsgenehmigung für Zuwanderer in Österreich ausgesprochen. Häuplwidersprach damit Innenminister Ernst Strasser (V), der imAPA-Interview nur eine Beschleunigung des Prozedere angekündigthatte. "Wenn Leute legal hier leben, wie sollen sie ihr Leben bestreiten,wenn sie nicht arbeiten dürfen?", so Häupl. Im Sinne desGesamtstaats, aber auch der Menschenwürde sei es das Vernünftigste,wenn Zuwanderer die Möglichkeit hätten, sich um die Sicherung ihrerLebensumstände selbst zu kümmern. "Integrationsvetrag absurd" Kritik übte Häupl auch am Integrationsvertrag der Bundesregierung:Der Vertrag sei nicht nur "in sich absurd", absurd sei auch derUmstand, dass Zuwanderer 50 Prozent der Kosten der verpflichtendvorgeschriebenen Deutschkurse übernehmen müssten. Häupl: "Wenn jemandkein Geld verdienen darf, wie soll er dann den Kurs bezahlen?" EinenZuschuss der Stadt Wien zu den Kurskosten lehnte Häupl ab: "Der Staathat das zu 100 Prozent zu übernehmen." Es sei klar, dass es für Zuwanderer auch Pflichten geben müsse,betonte der Bürgermeister. Auch ein umfangreiches Angebot anSprachkursen sei eine vernünftige Integrationsmaßnahme. Aber, soHäupl: "Wo bleiben die Rechte?" (APA)