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Die Ende Juli 2001 bereits liquidierte Wiener Osteuropa-Investor red-stars.com steht vor der Renaissance. Am Freitag hat der Aufsichtsrat Thomas Streimelweger, der red-stars.com im März 2000 gegründet hat und mittlerweile mehr als 90 Prozent am Unternehmen hält, zum neuen Alleinvorstand der red-stars.com ernannt, meldete das Unternehmen in einer Presseinformation. Der Auflösungsbeschluss vom Sommer dieses Jahres wurde bei einer Hauptversammlung am 13. November mit 90 Prozent der anwesenden Stimmen aufgehoben. Scharfe Kritik an früherem Management Bei seinem Amtsantritt übte Streimelweger scharfe Kritik an seiner früheren Unternehmensführung: "Das bisherige Management hat versagt", sagte der red-stars-Chef am Freitag. Streimelweger will nun selbst "den Stier bei den Hörnern packen". Ziel dieser Aktion ist eine "Neuausrichtung" des Unternehmens. "Wir haben die Liquidation dazu genutzt unser Portfolio zu bereinigen", sagte Streimelweger am Freitag. Künftig will sich red-stars.com ausschließlich auf den Bereich Online-Marketing rund um Osteuropa konzentrieren. Alle anderen Bereiche - darunter auch das Inkubator-Geschäft - wurden eingestellt. "Einiges an Barmittel" gesichert Durch diese Maßnahme habe sich das Unternehmen "einiges an Barmittel" gesichert. Die Finanzierung sei nun für die nächsten eineinhalb Jahre gesichert, sagte Streimelweger. In dieser Zeit will der neue Alleinvorstand auch neue Finanzinvestoren für das Unternehmen gewinnen. Nachdem sich der bisheriger Hauptpartner Siemens, der früher 27 Prozent plus eine Aktie an red-stars.com hielt, auf eine strategische Beteiligung von 3 Prozent zurückgezogen hat, gebe es nun seit Oktober vermehrt Interessenten für Unternehmen mit Schwerpunkt Osteuropa. "Wir blicken einem Osteuropa-Boom ins Auge", meint der Gründer von red-stars.com. Online-Marketing entwickelt sich positiv Auch der Bereich Online-Marketing entwickle sich positiv. Der Markt werde zwar nicht wie ursprünglich erhofft in einem Jahr, sondern erst in drei bis vier Jahren abheben. Bis dahin sollte der Anteil von Onlinemarketing am gesamten Werbebudget von derzeit 0,5 bis 2 Prozent auf 10 Prozent ansteigen, hofft Streimelweger. Für 2003 peilt der neue Vorstand einen Umsatz von 25 bis 35 Mill. Euro (bis zu 482 Mill. S) an. So er diese "kritischen Masse" erreicht, will Streimelweger mit red.stars.com Ende des übernächsten Jahres auch an die Börse gehen. Wo der Börsengang erfolgen soll, steht noch nicht fest. Aus heutige Sicht würde Streimelweger aber den Neuen Markt in Frankfurt wählen. Die Tatsache, dass der Firmengründer nun selbst das Ruder seines Unternehmens übernimmt, interpretiert Streimelweger selbst als "Scheitern" bei der Managementsuche. "Es waren in Wien keine Leute aufzutreiben, die bereit sind, zwei, drei Jahre alles zu geben", meint der red-stars-Gründer.(APA)