Lusaka - Sieben Oppositionsparteien in Sambia haben der Regierung Betrug bei der Präsidentschaftswahl vom Donnerstag vorgeworfen und eine Wahlwiederholung gefordert. Sie kündigten am Sonntag an, das Ergebnis der Abstimmung nicht anzuerkennen. Nach Auszählung von 102 der 150 Wahlkreise lag Oppositionskandidat Anderson Mazoka mit knappem Vorsprung vor dem Kandidaten des Regierungslagers, Levy Mwanawasa. Mazoka schloss sich der Forderung nach einer Neuwahl nicht an und erklärte sich zum Sieger. Die Vertreter von sieben anderen Oppositionsparteien erklärten aber, auch im Fall eines Siegs von Mazoka hielten sie eine Wahlwiederholung für nötig. Es gehe ums Prinzip. Am Nachmittag forderten mehrere tausend Demonstranten in der Hauptstadt Lusaka die sofortige Veröffentlichung des Wahlergebnisses. Auch Mazoka von der Vereinigten Partei für Nationale Entwicklung warf der Regierung vor, die Veröffentlichung zu verzögern, um das Endergebnis zu manipulieren. Die regierende Bewegung für Mehrparteiendemokratie (MMP) wies die Manipulationsvorwürfe als "Unsinn" zurück. Bei der dritten Präsidentschaftswahl in der 37-jährigen Geschichte des Landes ging es um die Nachfolge von Staatsoberhaupt Frederick Chiluba, der nach zwei Amtsperioden gemäß der Verfassung nicht mehr antreten durfte. Als Wunschnachfolger hatte der Amtsinhaber den 53-jährigen Anwalt Mwanawasa ausgewählt, der bis 1994 Chilubas Stellvertreter war und die Regierung aus Protest gegen Korruptionsaffären verließ. (APA)