London - Ein neuer Bluttest soll künftig exakter das Infarktrisiko von Herzpatienten bestimmen. Dabei wird nicht nur das Cholesterin überprüft, sondern auch das so genannte Apolipoprotein (apo), das in Varianten sowohl im "guten" HDL-Cholesterin als auch im "schlechten" LDL-Cholesterin enthalten ist. Nach einer in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie lässt sich damit wesentlich präziser die Gefahr von Herzproblemen vorhersagen. Langfristig könnten diese neuen Erkenntnisse sogar zu einer besseren Behandlung von Herzerkrankungen führen, hoffen die Mediziner. Eine hoher Cholesterinspiegel im Blut gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Erkrankungen der Herzkranzgefäße und für einen tödlichen Infarkt. Doch manche Patienten sind von Herzleiden betroffen, obwohl ihre Cholesterinwerte normal sind. Bei der Untersuchung von mehr als 175.000 Schweden stellten die Wissenschafter fest, dass das Risiko eines tödlichen Herzinfarktes um das Vierfache erhöht ist, wenn die Werte der "schlechten" Apolipoprotein-Variante besonders hoch und die der "guten" besonders niedrig sind. Zugleich konnten die Mediziner nachweisen, dass die Infarktprognosen wesentlich exakter sind, wenn nicht nur die normalen Cholesterinwerte, sondern eben auch diese Proteinspiegel gemessen wurden. (APA/AP)