Wien - SPÖ-Sicherheitssprecher Rudolf Parnigoni hält dieJahresbilanz von Innenminister Ernst Strasser (V) für "sehrenttäuschend". "In allen wichtigen Fragen hat Strasser seine eigenenPläne nur zu rasch aufgegeben und hat dem Druck der FPÖ nachgegeben",so Parnigoni mit Blick auf den "Integrationsvertrag" und auf dieVerknüpfung von Aufenthaltsbewilligung und Arbeitsbewilligung. Parnigoni selbst sprach sich für die Erteilung einerArbeitsbewilligung an alle legal in Österreich lebenden Ausländeraus. "Wer sich berechtigt in Österreich aufhält, soll auch hierarbeiten dürfen", betonte er in einer Aussendung. Strasser habe dieseForderung in der Vergangenheit ebenfalls vertreten, sei aber aufDruck der FPÖ wieder davon abgerückt. Ein ähnliches Bild ergebe sichbeim Integrationsvertrag: "Das ist ausschließlich ein Instrument, umAusländern das Leben schwer zu machen." Die geplante Privatisierung der Betreuung von Asylwerbern lehntParnigoni ab: Der Staat dürfe sich nicht aus seiner Verantwortungzurückziehen. Vorwürfe Strassers gegen die SPÖ wies er zurück: Gegendie Schaffung eines Bundeskriminalamtes "mit schlanken Strukturen"gebe es keine Einwände. Bei der nun geplanten Struktur droheallerdings der Abzug von 229 Exekutivkräften aus den Ländern, Städtenund Gemeinden sowie mangelnder Rechtsschutz, befürchtet Parnigoni. (APA)