Die Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier kritisiert den Rückzug des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) aus dem Presserat scharf. "Der einseitige Ausstieg der Zeitungsherausgeber lässt Schlüsse auf den neuen Umgang mit dem Sozialpartner zu", meinte die Journalistenvertreterin im Präsidium, Astrid Zimmermann, am Freitag. Offensichtlich setze der neue VÖZ-Präsident Franz Ivan auf Konfrontation. Das lasse für die kommenden Tarif- und Kollektivvertragsverhandlungen "nichts Gutes erahnen".Alle Mitglieder seien bis Ende 2002 bestellt Zimmermann widersprach dem VÖZ in Sachen Kündigungsfrist: Alle Mitglieder seien bis Ende 2002 bestellt, "anders lautende Mitteilungen sind falsch. Ob ein einseitiges Aussteigen nach mehr als 40 Jahren ohne Einhaltung ordentlicher Kündigungsfristen überhaupt möglich ist, wird von namhaften Juristen bezweifelt". Der VÖZ hat in seinem Schreiben an die drei anderen Trägerorganisationen mitgeteilt, dass er seine Mitgliedschaft mit dem Ende der Funktionsperiode des Präsidiums am 26. Jänner 2002 beende. "lex Kronenzeitung" Für die Gewerkschaft ist der Österreichische Presserat "die funktionierende Selbstkontrolle", wobei freilich Verbesserungen immer möglich seien, betonte Zimmermann. Keine Notwendigkeit sieht sie für eine "lex Kronenzeitung, sozusagen ein Kontrollorgan nach den Vorstellungen von Herausgeber Hans Dichand". Zimmermann: "Bis jetzt hat die Kronenzeitung nicht einmal den Ehrenkodex der österreichischen Presse anerkannt, wieso sollten wir jetzt ein Kontrollorgan nach deren Vorstellungen einrichten?" (APA)