Finanzen & Börse
Nicht alles was Gold ist bringt Kohle
Gold hat heuer seinen Nimbus als krisensichere Anlageform verloren
Wien - Mit Gold war unter dem Strich im abgelaufenen Jahr
2001 nicht viel zu verdienen: Der Goldpreis lag zum Ultimo 2000 bei
rund 275 Dollar (312 Euro/4.289 S), zu Jahresende 2001 bewegt er sich
auf demselben Niveau. Am Freitagvormittag wurde der Preis für eine
Unze Feingold in London mit 277,60 Dollar fixiert. Der größte
Einflussfaktor waren die Ereignisse des 11. September, die den bis
dahin abgesunkenen Goldpreis von einem Tiefstand um 270 empor
schnellen ließen. Gold hat im abgelaufenen Jahr freilich seinen Nimbus als Krisen
sichere Anlageform verloren. Die Zeiten, wo es nach Krisen zu
jahrelangen Anstiegen im Goldpreis komme, seien vorbei, meint etwa
auch der Goldexperte in der Ersten Bank, Eduard Büchler. Über lange
Zeiträume sei Gold aber weiter eine empfehlenswerte Anlageform. Dafür
sprächen die derzeitigen Umsätze, weiters erfreue sich Gold in Form
von Schmuck und Münzen ungebrochener Beliebtheit.
Für das kommende Jahr sieht der Goldexperte der Erste das edle
Metall in einer Bandbreite zwischen 270 und 300 Dollar. Nach unten
sei das Risiko relativ gering, nach oben gebe es noch Potenzial,
daher vergleicht es der Experte mit einem "Sparbuch mit Chancen".
Gold biete sich damit als langfristige Wertanlage an, für
kurzfristige Spekulationen eigne es sich freilich nicht.
Im Gegensatz dazu rät RZB-Chefanalyst Peter Brezinschek von einem
Engagement im gelben Edelmetall dringend ab: Gold eigne sich heute
nicht mehr als Kriseninstrument. Zudem sei die Zeit der niedrigen
Zinsen mittlerweile vorbei: "Die Renditen steigen schon wieder", sagt
der RZB-Experte. Seiner Meinung nach könne man 2002 auch am
Aktienmarkt schöne Erträge machen, er rechnet mit einem
"zufriedenstellenden Aktienjahr" mit einer (APA)