Wien - Ab 1. Jänner können sich Österreichs Jungeltern übereine Besserstellung freuen: Das Kindergeld kommt. Das macht dieRegierung sichtlich stolz, so stolz, dass sowohl ÖVP als auch FPÖsich ein etwas größeres Stück vom Kuchen abschneiden wollen. BeidePartner beanspruchen nun schon seit Monaten auf Plakaten, inPressekonferenzen und an allen sonst möglichen Plätzen in Fortsetzungdes Wahlkampfduells "Kindergeld für alle" (ÖVP) contra"Kinderbetreuungsscheck" (FPÖ) für sich die Urheberschaft. Am Freitagwar ein neuer Höhepunkt erreicht: gleich fünf potenzielle Mütter bzw.Väter der Idee kamen zu Ehren. Den Grundstein der Jahresabschluss-Diskussion lieferteVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat. Sie nannte bei einerPressekonferenz die (schon verstorbene) Romana Widhalm alsIdeengeberin. Da Widhalm seinerzeit im Familienministerium tätiggewesen sei und sie Ministerin, sprach sich Rauch-Kallat gleichhumorig die Vaterschaft zu. Martin Bartenstein wiederum gewährte siedie Mutterschaft, immerhin habe dieser auch gegen Widerstände dieIdee vorangetrieben - und natürlich durfte auch der Bundeskanzlernicht fehlen - Wolfgang Schüssel, ebenfalls ein Verwandter desKindergelds. Da gab sich die FPÖ schon bescheidener. Generalsekretär KarlSchweitzer konnte nur eine Erfinderin der Kindergelds aufbieten:Familiensprecherin Edith Haller, die schon Anfang der 90-er Jahre die"uralte Idee der Freiheitlichen" entwickelt habe. (APA)