Kosovo
Prozessbeginn in Belgrad gegen Marija Milosevic
Angeklagt wegen illegalen Waffenbesitzes und Gefährdung der Öffentlichkeit
Belgrad - Vor einem Belgrader Bezirksgericht hat am
Freitag der Prozess gegen Marija Milosevic begonnen, die Tochter des
früheren jugoslawischen Staatspräsidenten Slobodan Milosevic. Die
Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten illegalen Waffenbesitz und
Gefährdung der Öffentlichkeit vor. Die 32-Jährige hatte bei der
Festnahme ihres Vaters im April mit einer Pistole in die Luft
geschossen. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihr bis zu drei Jahre
Haft. Marija Milosevic hatte zwar eine Lizenz für die benutzte Pistole,
nicht aber für einen zweiten Revolver. Laut ihrer Darstellung war sie
verwirrt wegen der Festnahme ihres Vaters und hatte zudem auf
nüchternen Magen eine ganze Flasche Cognac getrunken. Die Angeklagte
traf am Freitag in Begleitung ihrer Anwälte vor dem Gericht ein. Zwei
ranghohe Vertreter der Sozialistischen Partei ihres Vaters waren als
Zeugen vorgeladen.
Marija ist das jüngere von Milosevics zwei Kindern. Sohn Marko
setzte sich nach Milosevics Sturz im Oktober vergangenen Jahres ins
Ausland ab. Milosevic selbst muss sich vor dem Haager
UNO-Kriegsverbrechertribunal wegen der Kriege in Kroatien, Bosnien
und im Kosovo verantworten. (APA/AP)