Wien - Nur die wenigsten Österreicher mussten sich zwei Namen für ihr Geld merken. Die jetzige Generation wird eben in Verbindung mit "damals" vom Schilling und mit "heute" vom Euro sprechen. Schnell wird er vergessen sein, der insgesamt 77 Jahre alt gewordene Schilling, wenn erst mal der Euro gut von der Hand geht.Insgesamt hat sich der Name der Währung hierzulande fünfmal geändert:
  • 1753 wurde im Habsburgerreich der Gulden (und Kreuzer als Subeinheit) eingeführt. Damals versuchte man in der Geldpolitik dem Problem der "Münzverschlechterung" beizukommen. Mit der "Münzkonvention" wurde das Münzwesen vereinheitlicht.

  • Aus der Zeit um 1760 stammt die berühmteste österreichische Münze (eine so genannte Scheidemünze aus Kupfer): der Maria-Theresien- Taler. Dieses Zwei-Gulden- Stück erlangte wegen der aufwendigen Prägung mit dem Porträt der üppigen Kaiserin weit über die Grenzen hinaus Bekanntheit.

  • Es folgte im 19. Jahrhundert die "Krone". Nach dem Ersten Weltkrieg wurde wegen der horrenden Inflation die Währung mithilfe der "Völkerbundanleihe" stabilisiert.

  • Drei Jahre später kam erstmals der Schilling in den Kreislauf von Ware gegen Geld. Namentliche Anleihe am englischen "Shilling" war beabsichtigt. "Der Schilling hat den Österreichern das Leben erleichtert und das Umrechnen nicht so schwer gemacht, wie es heute beim Euro der Fall ist", berichtet der Historiker Roman Sandgruber: ein Schilling gegen 10.000 Kronen die klare Rechnung. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges machte dem flugs ein Ende.

  • Hitler brachte ab 1938 die Reichsmark in die damalige Ostmark. Nach Kriegsende kam per Gesetz der Schilling zurück. Bis Ende 2001. (Andrea Waldbrunner, DER STANDARD, Printausgabe 29.12.2001)