Wien - Für Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) bestand in Sachen Koalition mit der FPÖ "nie Scheidungsgefahr". Das sagte Schüssel nun in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Die Forderung des freiheitlichen Vizechefs Hubert Gorbach kommentiert Schüssel in dem Gespräch mit dem knappen Satz: "Vorarlberg ist weit weg." Diejenigen in der FPÖ, mit denen er täglich zusammen arbeite, seien "so überzeugt von der Vollendung dieser Arbeit, dass es keinen Zweifel daran gibt, dass das hält". "Wir haben viel erreicht und müssen das Erreichte konsolidieren. Es wäre absurd, würden die Partner mittendrinnen aufhören. Der wirkliche Erfolg stellt sich erst ein, wenn die Menschen sehen, das hat sich ausgezahl, wir profitieren davon", so Schüssel. Kurs halten Für die Österreicher hat der Kanzler allerdings keine guten Neuigkeiten: Im kommenden Jahr würden "die Schleusen" nicht geöffnet. "Wir werden den Weg der behutsamen Strukturreform zu Ende gehen." Schüssel räumt zudem ein: "Wir haben zu spät die Erwartungshaltungen zurück geschraubt." Alles habe gedacht, "wir könnten bereits in die Verteilungsphase einsteigen, mit der Steuerreform, der Senkung der Lohnnebenkosten. Wir wurden auf den Boden der Realität zurück geworfen. Die Welt ist nicht heil. Es heißt Kurs halten." Das Nulldefizit wird nach Einschätzung des Kanzlers 2002 knapp erreicht werden. (APA)