International
Afghanischer Minister: Kabul will keinen Einfluss auf US-Einsatz
Schutztruppe soll nur bis Rückkehr des Friedens stationiert bleiben
Mainz - Der afghanische Minister für Wiederaufbau, Amin
Farhang, hat bestritten, dass die neue Regierung in Kabul einen
stärkeren Einfluss auf die US-Militäraktion im Land ausüben will.
Dies sei lediglich die Ansicht von Einzelpersonen, nicht aber der
Regierung, sagte Farhang am Freitag dem ZDF. Ein Sprecher des neuen
afghanischen Verteidigungsministers Kasim Fahim hatte zuvor gesagt,
die USA sollten ihre Luftangriffe nur so lange fortsetzen, bis Kabul
das Ende empfehle. Das El-Kaida-Netzwerk sei voraussichtlich in "drei
bis vier Tagen" besiegt. "Wir sagen den Amerikanern, wo und wann sie Bomben abwerfen
sollen, weil wir über gute Informationen verfügen", so der Sprecher.
Die USA lehnten eine stärkere Beteiligung der Übergangsregierung an
der militärischen Planung der Angriffe jedoch umgehend ab.
"bis der Frieden zurück ist
Die internationale Schutztruppe solle so lange stationiert
bleiben, "bis der Frieden in Afghanistan zurückgekehrt ist", sagte
Farhang. Die Soldaten sollten nicht nur in Kabul bleiben, sondern
auch in anderen Städten stationiert werden. "Wir wissen, dass sich
der internationale Terror in Afghanistan eingenistet hat." Um ihn zu
"vernichten" sei die Hilfe der USA und der internationalen
Gemeinschaft nötig.
Von Deutschland erwarte seine Regierung, dass sie sich nicht nur
militärisch, sondern auch wirtschaftlich und technisch engagiere. Die
Summe für den Wiederaufbau des Landes bezifferte er mit 40 bis 50
Milliarden Dollar (45,3 Mrd. Euro/624 Mrd. S bis 56,7 Mrd. Euro/780
Mrd. S) (APA)