Neu Delhi - Der indische Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee hat für diesen Sonntag eine Allparteien-Konferenz einberufen, um über die Verschlechterung der Beziehungen zu Pakistan zu beraten. In Medienberichten wurde darauf hingewiesen, dass einige politische Führer einen Dialog mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf begünstigen. Der "Indian Express" zitierte am Sonntag den früheren indischen Ministerpräsidenten Kumar Gujral mit den Worten, Indien sollte niemals zu einem Treffen nein sagen. "Es bedeutet nicht, dass Du nachgibst oder einen Punkt aufgibst. Wir sollten daraus keine Prestigefrage machen", wurde Gujral zitiert. Die am 4. Jänner beginnende Südasienkonferenz (SAARC) in Kathmandu sei eine Gelegenheit, die "klug" genutzt werden sollte. Auch der Vorsitzende der oppositionellen Kongresspartei, Salman Khursheed, sprach sich für ein Treffen zwischen Vajpayee und Musharraf aus. Treffen zwischen Vajpayee und Musharraf Musharraf hatte sich zu einem Treffen mit Vajpayee in Kathmandu bereit erklärt. Indien lehnte dies bisher ab. Der französische Präsident Jacques Chirac hatte am Samstag Vajpayee in einem Telefonat zum Dialog mit Pakistan gedrängt. Auch US-Präsident George W. Bush und der russische Präsident Wladimir Putin forderten von Indien und Pakistan Zurückhaltung. Vajpayee hatte am Samstag unmittelbar nach einer Kabinettssitzung das Sicherheitskomitee des Kabinetts zu einer Sitzung einberufen, um über die Lage nach dem Überfall auf das indische Parlament am 13. Dezember zu beraten; etwaige Beschlüsse wurden nicht bekannt. Indien vermutet hinter dem Anschlag den pakistanischen Geheimdienst und fordert im Hinblick auf die umstrittene Kaschmir-Region von Pakistan ein Ende des "grenzüberschreitenden Terrorismus". (APA)