Bei der Abschlussveranstaltung des 18. "Chaos Communication Congress" , der vom deutschen Chaos Computer Club in Berlin veranstaltet wird, diskutierten die Hacker ihre Visionen für 2002. Die Alpträume die dabei angesprochen wurden, betreffen häufig "normale" Gebrauchsgegenstände die in einer vernetzten Welt mit kleinen Fehlern großen Schaden anrichten können. Besonders interessiert zeigten sich die Hacker an neuen Handy-Technologien und Betriebssystemen. Eine der Fragen des Abends: "Wie viel wird wohl eine "Denial-of-Service"-Attacke einen Handy-User kosten?" Geräte, die zuviel bestellen Die Computerfreaks erwarten mit einige Spannung die neuen vernetzten Haushaltsgeräte und denken schon jetzt über falsche Bestellungen und ungesicherte Bezahlmethoden und deren Auswirkungen nach. Das Schadenspotential im Wireless-Bereich ist nach Angaben der Hacker schier unermesslich. Kopierer die aufgrund offenstehender Ports brav Computer-Würmer im Netzwerk verteilen sind nur eines von mehreren Beispielen des Abends gewesen. Handy-Frust statt Telefon-Lust Einen weiteren Höhepunkt des Jahres 2002 aus Hacker-Sicht werden unternehmenseigene Betriebssysteme für Handys und Smartphones sein. Viren auf Handys und Angriffe auf Geräte die ständig mit dem Internet verbunden sind ("always on") werden wohl in nicht allzu ferner Zukunft zum Alltag gehören. Eine interessante Frage des Abends war folgende: "Wie viel muss ein User der bei einem Provider ein gewisses Downloadvolumen für sein GPRS oder UMTS-Handy hat, bei einem "Denial-of-Service" (Das Gerät wird mit unzähligen Datenpakete "zugemüllt")-Angriff zahlen?". Geldscheine mit Chips Der Einbau von Chips in Geldscheine bringt laut Ansicht der Hacker tatsächlich Vorteile zumindest für Kriminelle - diese wissen dann nämlich schon vorher wieviel Geld ihr Opfer in den Taschen hat. Ebenfalls ein diskutiertes Thema war die Auswirkung von Mikrowellenstrahlen auf den "Geld-Chip"; wird dieser einen möglichen Trocknungsversuch im Haushaltsgeräte überleben? Oder der Chip schon, die Mikrowelle nicht? Hacken via Bluetooth Viel "Hoffnung" hat die Hackercommunity auch in Sachen Bluetooth. Da bei dieser drahtlosen Übertragungstechnik die benötigte Vernetzungstechnologie schon in der Hardware installiert ist, sollen schon bald PDAs, Handys und Laptops zu treiberlosen Hack-Angriffen laden. Winux-Würmer Das Jahr 2001 war das Jahr der Computerschädlinge. 2002 wird das Jahr der gemeinen Computerschädlinge. Erstmals sollen Betriebssystem-unabhängige und plattform-übergreifende Würmer gewaltigen Schaden anrichten. "Die Schonzeit für Linux ist vorbei", so der Grundtenor der Diskussion. Eine tatsächliche totale Stilllegung des Internet scheint daher in greifbare Nähe gerückt zu sein.(red)