Wien - Österreich wird sich an der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) mit voraussichtlich 40 Soldaten beteiligen. Derzeit sei ein Generalstabsoffizier des österreichischen Bundesheeres nach Kabul unterwegs, um an Ort und Stelle die Details über den Einsatz zu klären, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mit. Die österreichischen Soldaten werden gemeinsam mit Soldaten aus den Niederlanden und Dänemark dem deutschen Kontingent angehören. Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr habe sich nämlich bereits im Kosovo bewährt. Die österreichischen Soldaten werden in Kabul "und möglicherweise in anderen großen Städten" Sicherungs- und Schutzaufgaben übernehmen, sagte Ministeriums-Sprecher Wilfried Schiffinger. Es gehe darum, die Funktionsfähigkeit der afghanischen Regierung zu garantieren und "Recht und Ordnung wiederherzustellen". Humanitäre Aufgaben blieben hingegen zivilen Organisationen überlassen. Zunächst müsse aber in Kabul gemeinsam mit den Soldaten der "lead nation" Großbritannien geklärt werden, wo die Soldaten Unterkunft finden und wie sie versorgt werden können. Zu diesem Zweck wird der österreichische Verbindungsoffizier gemeinsam mit einer Delegation der deutschen Bundeswehr voraussichtlich noch am Sonntag in der afghanischen Hauptstadt eintreffen. Da hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung des Einsatzes auf die Wünsche der Briten eingegangen werden müsse, "kann er sich noch modifizieren", räumte Schiffinger ein. Wann genau die österreichischen Soldaten nach Afghanistan aufbrechen werden konnte Schiffinger nicht sagen. Es sei von der ersten Jänner-Woche oder Mitte Jänner die Rede. Jedenfalls rechne er mit einem gemeinsamen Anmarsch mit den deutschen Soldaten. Nicht klar sei auch, ob und welche Geräte und Fahrzeuge des Bundesheeres nach Afghanistan verlegt werden. Das österreichische Kontingent werde sich höchstwahrscheinlich aus Soldaten des Zentrums Jagdkampf (Wr. Neustadt) zusammensetzen. Die Freiwilligen für den Einsatz zu finden sei kein Problem, versicherte Schiffinger: "Wir haben das Personal". (APA)