Hamburg - Die Tele München Gruppe (TMG) wird um keinen Preis ihre 31,5 Prozent an RTL 2 verkaufen. Der Sender werde nicht Teil der RTL-Familie, auch wenn dies den Minderheitsgesellschafter Bertelsmann AG, Gütersloh, schmerze, sagte TMG-Chef, der Auslandsösterreicher Herbert Kloiber der "Welt am Sonntag". Der Sender werfe für sein Unternehmen einen Millionengewinn ab, begründete er. Die Klage des Bauer Verlags als dritter RTL-2-Anteilseigner bezeichnete Kloiber als Amüsement, das Tele München nicht tangiere. Allerdings gebe es einen Konflikt mit dem RTL-Vermarkter IP, sagte Kloiber. Auslöser sei die Übernahme der Vermarktung von Vox durch die IP, was ein Verstoß gegen die exklusiven Vermarktungsverträge von 1992 sei. Tele München Gruppe Deshalb könne der Werbezeitenverkauf der IP für RTL 2 jederzeit durch außerordentliches Kündigungsrecht beendet werden. Durch die Insolvenz der Kinowelt AG, München, und sinkende Filmhandelsmargen sieht Kloiber die Tele München Gruppe nicht betroffen. Für die nächsten Monate kündigte Kloiber den Start von drei digitalen Pay-TV-Angeboten unter der Dachmarke Gate zusammen mit dem Dienstleister Get on Air an. Trotz der Milliardenverluste von Bezahlfernsehen (Premiere) mache dies Sinn. Denn die Kabellandschaft in Deutschland werde sich durch den Abschluss der entsprechenden Kartellamtsprüfungen zum Kauf der Telekomnetze durch Liberty Media stark verändern.(APA)