Karatschi - Die pakistanische Polizei hatnach eigenen Angaben mehr als zwei Dutzend militanter Moslemsfestgenommen. In der Hafenstadt Karatschi seien die Büros derOrganisationen Lashkar-e-Taiba und Jaish-e-Mohammad durchsuchtworden, teilte die Polizei am Montag mit. Dabei gehe es um eine"präventive Sicherheitsmaßnahme". Bisher seien etwa dreißigVerdächtige in Haft genommen worden, schrieb die pakistanischeZeitung "Dawn" am Montag. Am Sonntag hatten die pakistanischen Behörden nach eigenen Angabenden Chef der Organisation Lashkar-e-Taiba, Hafiz Mohammed Saeed,festgenommen. Die Moslemorganisationen, die separatistischeBestrebungen im indischen Teil von Kaschmir unterstützen, werden vonIndien für den Anschlag auf das Parlament in Neu-Delhi verantwortlichgemacht, bei dem Mitte Dezember 14 Menschen ums Leben gekommen waren. Indischer Außenminister: Positiver Schritt Indien hat die Festnahme desFührers einer gegen Indien agierenden militanten Moslemgruppe inPakistan begrüßt. Außenminister Jaswant Singh sagte am Montag inNeu-Delhi, falls die Mitteilung der pakistanischen Behörden derWahrheit entspreche, wäre dies ein positiver Schritt. Nach einerSitzung des Sicherheitskabinetts erklärte der Minister: "Falls dieseInformation korrekt ist, dann ist das ein Schritt in die richtigeRichtung." Indien werde Pakistan eine Liste mit den Namen von"Kriminellen und Terroristen" überreichen, die sich in Pakistanaufhielten. Aus pakistanischen Polizeikreisen war zuvor verlautet, HafizMohammad Saeed, Chef der Lashkar-e-Taiba-Gruppe, sei während einesTreffens seiner Gruppe in Islamabad festgenommen worden. Indien machtdiese Gruppe und die Organisation Jaish-e-Mohammad für die Anschlägeauf das Parlament in Neu-Delhi am 13. Dezember verantwortlich.Außenminister Jaswant Singh sagte, er hoffe, dass derartige Maßnahmen"energisch fortgesetzt" würden, damit dem "grenzübergreifendenTerrorismus" ein Ende bereitet werden könne. Pakistan habevor allem auf den Druck der internationalen Gemeinschaft reagiert. Pakistan und Indien haben sich nach indischen Angaben am Montagüber die Trennungslinie in Kaschmir hinweg ein schweres Gefechtgeliefert. Aus Kreisen indischer Militärs hiess es nach Darstellungder Nachrichtenagentur UNI, vier pakistanische Soldaten seien dabeigetötet worden. Außerdem seien sieben Bunker durch Artilleriefeuerzerstört worden. Indien habe pakistanisches Feuer auf indischeUnterstände und Kommunikationstürme aus großkalibrigen Waffenerwidert. (APA/dpa)