Brüssel/Wien - Wenige Stunden vor der Euro-Einführung hat die EU-Kommission am Montag Nachmittag alle Bürger in den zwölf beteiligten Staaten aufgerufen, die Münzen der sogenannten Starter-Kits bald auszugeben. Damit könnten die Verbraucher einen eigenen Beitrag leisten, um Engpässe beim Wechselgeld zu verhindern, erklärte EU-Kommissar Pedro Solbes am Montag in Brüssel. "Das ist echtes Geld, kein Geld für Sammler", sagte der für Währungsfragen zuständige EU-Kommissar. Insgesamt waren im Dezember 150 Millionen Starter-Kits mit Münzen im Wert von 10,23 Euro ausgegeben worden. Dies entspricht einem Gesamtwert von 1,5 Milliarden Euro. Zum Start der Euro-Einführung liegen 144 Milliarden Euro bei Banken und im Einzelhandel. Dies sind nach Angaben von Solbes 40 Prozent aller bisher gedruckten Banknoten und 74 Prozent der bisher geprägten Münzen. Anders als manche anderen Euro-Länder ist Österreich in der Vorverteilung mit Euro-Münzstartpaketen für Private und Unternehmer recht großzügig gewesen. Von den rund 700.000 Firmen-Startpaketen ist bis Ende letzter Woche allerdings gerade einmal die Hälfte weggegangen. Die Initiatoren gehen davon aus, dass sich die mittleren bis größeren Firmen vor allem im Frontloading mit dem neuen Geld erstbedarfsgerecht eingedeckt haben und glaubten, dass die Münz-Startpakete zu je 2.000 S nur für das Kleingewerbe da wären. Dem sei nicht so, wird den Unternehmern heute von Kammerseite geraten. Um Wechselgeldengpässe zu vermeiden, wären Münz-Startpakete in den ersten Jänner-Tagen von großem Vorteil. (APA/AP)