Unter dem Namen "Töchter nutzen Chancen" wurde im vergangenen November ein Projekt gestartet, das Mädchen innerhalb eines Aktionstages neue Zugänge zum Berufsleben und geschlechtsunüblichen Berufsfeldern eröffnen sollte. Das von Frauenlandesrätin Ursula Haubner in Zusammenarbeit mit dem oberösterreichischen Landesschulrat, der Arbeiter- und Wirtschaftskammer und dem Landesjugend-Referat ins Leben gerufene Projekt zeigte auch schon beeindruckende Erfolge. Hier die ersten Ergebnisse der Evaluierung:1.Aktionstag am 20. November 2001 Unter dem Slogan "Töchter Nützen Chancen" erlebten am 20. November vergangenen Jahres 49 oberösterreichische Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren aus den Bezirken Steyr, Linz und Freistadt einen Arbeitstag in frauenatypischen und technisch orientierten Berufen. Der Unterschied zu schulüblichen Schnuppertagen dabei war, dass die Mädchen von Mentorinnen und Mentoren begleitet wurden. Dabei bekamen sie einen sehr guten Einblick in Berufsausbildung und weibliche Karrierechancen. Ziel des Projektes "Töchter Nützen Chancen" ist es, den Mädchen Mut zu machen, sich in Hinblick auf ihre Berufswünsche weite Ziele zu stecken und eigene Wege zu gehen, jenseits der traditionellen Rollen. In einem halbtägigen Workshop in der OÖ. Arbeiterkammer in Linz erarbeiteten die Mädchen ihre eigenen Berufswünsche, spätere Ziele und erfuhren, wie die Arbeitssituation von Frauen in Österreich aussieht. Sie gaben dabei ihre Berufswünsche für den Aktionstag "Töchter Nützen Chancen" an und wurden entsprechend ihren Neigungen und Interessen den unterschiedlichsten Firmen und Fachbereichen zugeordnet. Entsprechend interessant und positiv waren die Rückmeldungen der Mädchen. Auch die Firmen hatten eine große Aufgabe zu erfüllen, war dieses Projekt doch für alle neu. Die Idee dazu stammt aus den USA. Da dieses Projekt "Töchter Nützen Chancen" erstmals in Oberösterreich durchgeführt wurde, war die Erhebung der Erfahrungen aller Beteiligten sehr wichtig. Erfahrungen der Mädchen Einige Mädchen begleiteten ÄrztInnen des Landeskrankenhauses Steyr (Abteilungen für Urologie, Chirurgie, Neurologie, Dermatologie, Augen), andere interessierten sich für die Arbeit der Kriminalpolizei oder am Flughafen in der Radarkontrolle. Viele Mädchen erlebten Chipprogrammierungen und beteiligten sich am Nachmittag selbst bei der Arbeit, oder erlebten unterschiedlichste Berufe in der Energiebranche, bei technischen und medizinischen Geräten sowie in der Metallbranche. Manche Mädchen wussten schon relativ genau, was sie werden wollten und probierten ihren Traumberuf als Webdesignerinnen, Tischlerinnen, Fotografinnen, Redakteurinnen, Marketingleiterin und Architektin für einen Tag lang aus. 93 Prozent der beteiligten Mädchen gaben in einer anschließenden Befragung an, dass ihnen der Aktionstag so gut gefallen hätte, dass sie ihn auch einer Freundin empfehlen werden. Für die Mädchen war es auch ein ganz besonderes Erlebnis am Aktionstag selbst tätig zu werden und "Dinge zu machen, die gebraucht werden". Als weiteres wichtiges Ergebnis zeigt sich, wie positiv die Mädchen die Wertschätzung ihrer Person erlebt haben. Das Konzept, dass jedes Mädchen von einer Mentorin oder einem Mentor einen ganzen Tag betreut wird, erweist sich hier als sehr wichtig. Einige der Mädchen hätten auch gerne mehr als einen Aktionstag, so begeistert waren sie von ihren Erlebnissen in den Firmen. Ausblick: Im kommenden Jahr 2002 soll dieser Aktionstag "Töchter Nützen Chancen" auf das ganze Bundesland ausgedehnt werden. Wichtig dabei sind viele Firmen, Schulen, Lehrerinnen und Lehrer, und Eltern, die sich für dieses Projekt entscheiden und mitmachen, denn das Interesse der Mädchen an so einem Aktionstag ist groß. Auch die Kooperationspartner Landesschulrat, Arbeiter- und Wirtschaftskammer beteiligen sich gerne wieder an diesem Projekt. Einen wichtigen Punkt zur Erweiterung des Konzeptes konnte die Arbeitsgruppe zum Projekt "Töchter Nützen Chancen" für das kommende Jahr anregen. Für die am Aktionstag in den Klassen verbleibenden Mädchen und Burschen wird ein pädagogisches Konzept zum Thema "Chancengleichheit" ausgearbeitet. Ein wichtiger Schritt im kommenden Jahr 2002 - im "Jahr der Chancengleichheit", die Informationen so früh wie möglich anzusetzen. "Die überaus positiven Ergebnisse und begeisterten Berichte der Mädchen sehe ich als Auftrag an mich, diesen Aktionstag auf das ganze Bundesland auszuweiten. Wir werden uns dabei dem weltweiten Termin im kommenden Jahr, den 25. April 2002, anschließen", teilte Frauenlandesrätin Ursula Haubner mit. Mittlerweile haben sich Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark und Kärnten auch zu diesem Projekt entschlossen. (red)