Venedig - Außergewöhnliche Ebbe mit Wasserständen von minus 60 Zentimeter unter dem Durchschnittspegel wird derzeit in Venedig registriert. Das hat zur Folge, dass seichtere Kanäle in der ansonsten eher von Hochwasser geplagten Lagunenstadt völlig trocken liegen und der Bootsverkehr im historischen Zentrum ins Stocken gerät. Ursache des Phänomens, das vor allem in den Monaten Jänner und Februar beobachtet wird, sind nach Angaben der Zeitung "La Nuova Venezia" der Vollmond und Hochdruckwetterlage.Tendenzielle Hochwasser Tendenziell nehmen aber trotzdem Hochwasserstände zu, was jeweils dazu führt, das die Venezianer ihre Gummistiefel hervorholen und Fußwege tief liegenden Teilen der Stadt wie dem Markusplatz nur noch auf Holzstegen bewältigen. Das vergangene Jahr war diesbezüglich zwar nicht dramatisch, extreme Überschwemmungen mit Pegelständen von 110 Zentimetern gegenüber normal gab es nur wenige. "Mittlere" Überflutungen mit um mehr als 80 Zentimetern erhöhten Pegelständen wurden allerdings häufiger registriert. Überflutungen im Ansteigen

Längerfristige Beobachtungen zeigen, dass in Venedig auch extreme Überschwemmungen immer öfter auftreten. In den neunziger Jahren wurden insgesamt 44 registriert, um 13 mehr als noch in den siebziger Jahren. Die Überflutungen von Küstengebieten werden von Klimatologen immer wieder auf den Treibhauseffekt zurückgeführt, der zum Abschmelzen der Polareises und damit zu einem Ansteigen des Meeresspiegels führt. (APA)