Wien - Konkrete Vorschläge zur Reform der AHS-Oberstufe verlangt die SPÖ. Nach wie vor seien die Ansagen der Regierung "nebulos" und stellten bloß "Worthüllen" dar, kritisierte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl in einer Aussendung. Die SPÖ dränge seit Jahren darauf, im AHS-Oberstufen-Bereich auf die Typendifferenzierung zu verzichten und dafür verstärkt schulautonome Schwerpunkte zu setzen. Weiters will die SPÖ mehr Flexibilität im Vorfeld der Reifeprüfung und eine "jugendgerechtere Form der Ablegung der Matura" ermöglichen. Notwendig wäre auch die Einführung eines Kurs- und Modulsystems, das auf die Erfordernisse der anschließenden Bildungswege adäquat vorbereite, so Kuntzl. Derzeit würde die strenge Typendifferenzierung in der AHS-Oberstufe und eine enge Organisationsstruktur den individuellen Ansprüchen der Schüler nicht Rechnung tragen. Eine Bestätigung der aktuellen Bildungspolitik durch das Abschneiden der heimischen Schüler bei der PISA-Studie sieht Kuntzl - anders als ÖBP-Bildungssprecher Werner Amon - nicht. Die Regierung, "deren Bildungspolitik sich durch Kaputtsparen und Erschweren des Zugangs zur Bildung durch die Einführung von Studiengebühren charakterisiert", schmücke sich mit bildungspolitischen Erfolgen der Vergangenheit. Das Bildungsbudget für 2002 sei um 109 Millionen Euro (1,50 Mrd. S) gekürzt worden. Trotz einer um 7.000 Jugendliche steigenden Schülerzahl werde es außerdem weniger Lehrer geben, so Kuntzl. Die internationale Spitzenposition Österreichs sieht sie auf Grund der Einsparungen " akut gefährdet".(APA)