Finanzen & Börse
"Mauthütterl" wurden zu Wechselstellen
Bereits mehr als 100.000 Euro als Wechselgeld herausgegeben - Staus blieben in Österreich aus
Wien - An Österreichs 14 Autobahn-Mautstellen ist die
Umstellung auf den Euro reibungslos vonstatten gegangen. Bereits ein
Drittel aller Autofahrer bezahle problemlos in Euro. Die Kassen an
den Mautstellen sind mit der Silvesternacht zum Jahr 2002 auf Euro
umgestellt worden. An den insgesamt rund 110 Mautspuren wird seit der
Silvesternacht zum Jahr 2002 vorschriftsgemäß das entsprechende
Wechselgeld Euro herausgegeben - egal mit welcher Währung der
Autofahrer die Mautgebühr entrichten.80.000 Zahlungsvorgänge jährlich
Österreichweit werden an den Mautstellen derzeit täglich rund
80.000 Zahlungsvorgänge bewältigt. In den letzten beiden Tagen haben
die Mautstellen bereits rund 110.000 Euro (mehr als 1,5 Mill. S)
Wechselgeld in Euro ausgegeben. Viele Leute bezahlten die Maut mit
1.000 S-Scheinen. Die Mauthütten würden dadurch zu einer der größten
Wechselstube Österreichs, sagte Franz Lückler, Vorstand der
Autobahnfinanzierungsgesellschaft Asfinag.
Keine nennenswerten Verzögerungen
Durch eine rechtzeitige Umstellung der Software sei es im
Gegensatz zu den Mautstellen in anderen europäischen Ländern in
Österreich zu keinen nennenswerten Verzögerungen oder gar Staus
gekommen. Insgesamt habe die Umstellung der Maut-Software auf die
neue Währung rund eine Mill. Euro (13,76 Mill. S) gekostet, meldete
die Asfinag am Donnerstag in einer Presseinformation.
Tarife abgerundet
Die neuen Euro-Tarife wurden für alle Kategorien abgerundet. Für
die Fahrt durch den Arlberg-Tunnel zahlt man nunmehr 9,00 Euro
(123,84 S statt 130 S), für die Mautstrecke auf der Pyhrn-Autobahn
12,95 Euro (178,19 S statt 180 S), für die Tauern-Autobahn 10,00 Euro
(137,60 S statt 140 S), für die Brenner-Autobahn 7,95 Euro (109,39 S
statt 110 S) und für den Karawanken-Tunnel 6,50 Euro (89,44 S statt
90 S). Die Jahreskarten für Pkw kosten auf allen Mautstrecken
einheitlich 87,00 Euro (1.197 S statt bisher 1.200 S). Besitzer einer
Autobahn-Jahresvignette zahlen nur 47,00 Euro.
Vignetten billiger
Auch die Autobahn-Vignetten wurden übrigens billiger. Eine
Jahresvignette kostet 72,60 Euro (999 statt bisher 1.000 S), bei
allen anderen Autobahn-"Pickerl" ist die Ersparnis geringer. Durch
die Gesamtzahl von über 14 Mill. Vignettenverkäufen und rund 32 Mill.
Mautabfertigungen bedeutet die Abrundung bei der Umrechnung für die
Asfinag pro Jahr Mindereinnahmen rund 2,4 Mill. Euro. Die
Gesamteinnahmen aus den Streckenmauten beträgt jährlich rund 255
Mill. Euro bzw. aus den Vignettenverkäufen rund 305 Mill. Euro. Die
Mittel sind zweckgebunden für den Betrieb, den Erhalt und den Ausbau
des österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßennetzes. (APA)