Wie alle Photonen im Laserlicht dieselbe Ausrichtung haben, so wandelt sich Materie im Bose-Einstein-Kondensat in "kohärente Materie". Alle ihre Teilchen befinden sich in der gleichen Richtung, im gleichen Quantenzustand.Dies gelingt nur, indem man sie bei extremen Tieftemperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt (nahe minus 273 Grad Celsius) weit genug zusammenbringt und ihre Bewegungen abbremst. Theoretisch stand dies für die Forscher Albert Einstein und Satyendra Bose schon vor Jahrzehnten fest; von ihnen bekam das Kondensat seinen Namen. In der Praxis gelang es erst in den letzten Jahren unter anderem durch Forschungen der letztjährigen Physiknobelpreisträger Carl Wieman und Eric Cornell (beide USA) sowie des Deutschen Wolfgang Ketterle. Entscheidend für die Umsetzung war die aufwendige Kühlung mittels Laser beziehungsweise Verdampfung. Zudem war eine Magnetfalle für Rubidium-Atome notwendig. (rosch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4. 1. 2002)