Asien & Pazifik
Südasien-Gipfel wegen indisch- pakistanischer Spannungen verschoben
Pakistan setzt auf Deeskalation - Indien winkt ab
Peking/Kathmandu - Die Eröffnung des Südasien-Gipfeltreffens in
Nepal ist auf Samstag verschoben worden. Das wurde am Freitag in der
Hauptstadt Kathmandu bekannt. Als Begründung wurde angegeben, der
pakistanische Staatschef General Pervez Musharraf sei noch nicht
eingetroffen. Musharraf war über China gereist, weil Indien wegen der
jüngsten Spannungen Pakistan die Überflugsrechte gestrichen hatte.Pakistan bereit zum Dialog ...
Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf
hat seine Bereitschaft zum Dialog mit Indien erneut bekräftigt.
Pakistan hoffe auf Frieden, sei gegen den Krieg und wünsche die
derzeitigen Spannungen abzubauen, sagte Musharraf in Peking. Dort war
er vor Beginn des Südasien-Gipfels in Nepal mit dem chinesischen
Regierungschef Zhu Rongji zusammengetroffen, wie die amtliche
Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete.
Musharraf betonte, seine Regierung habe die "nötigen Maßnahmen zur
Bekämpfung des Terrorismus und zur Eindämmung des Extremismus"
getroffen und werde sie auch weiterhin treffen. Die Regierung genieße
dabei die "breite Unterstützung der pakistanischen Bevölkerung".
Musharraf reist über China nach Nepal, da Indien den Luftraum für
pakistanische Flugzeuge gesperrt hat.
Zhu sagte, es sei das "fundamentale Interesse" Pakistans wie
Indiens, dass beide Länder ein "Maximum an Zurückhaltung" übten und
Frieden und Stabilität in Südasien wahrten. China gilt als
traditioneller Verbündeter Pakistans. Peking hat sich bisher aus dem
Konflikt zwischen den beiden Erbfeinden herausgehalten.
... Indien winkt ab
Zu Beginn des Südasien-Gipfels in Nepal hat der indische
Premierminister Atal Behari Vajpayee erneut keinerlei Bereitschaft
gezeigt, mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf zu
sprechen. Der Gipfel solle sich Fragen der wirtschaftlichen
Zusammenarbeit konzentrieren und dürfe sich nicht von der Politik
vereinnahmen lassen, sagte er der nepalesischen Zeitung "The
Himalayan Times" vom Freitag. Musharraf hatte dagegen kurz vor Beginn
des Gipfels noch einmal seinen Willen zum Dialog bekräftigt. Pakistan
hoffe auf Frieden, sei gegen den Krieg und wünsche die derzeitigen
Spannungen abzubauen, sagte Musharraf bei einem Besuch in Peking.
Der Südasien-Gipfel war wegen der Spannungen zwischen den beiden
Mitgliedern Indien und Pakistan bereits um mehr als zwei Jahre
verschoben worden. Vajpayee sagte der "Himalayan Times", einige
Länder unterstützten und schützten "terroristische Organisationen".
Direkt nannte er Pakistan nicht. (APA)