Asien & Pazifik
Unabhängigkeitsführer ruft zu Lösung des Konflikts auf
Yasin Malik stellt Waffenstillstand in Aussicht
Neu Delhi/Kathmandu/Peking - Der Chef der
Befreiungsfront für Jammu und Kaschmir, Yasin Malik, hat Indien und
Pakistan aufgerufen, einen Krieg zu vermeiden und den
Kaschmirkonflikt zu lösen. Der indische Premierminister Atal Behari
Vajpayee und der pakistanische Präsident Pervez Musharraf müssten auf
dem Südasien-Gipfel "Mut, Weitblick und Zurückhaltung" beweisen,
sagte Malik am Freitag in Neu Delhi. Der Streit um Kaschmir sei das
größte Hindernis für einen Frieden in Südasien. Sollte sich eine "positive Entwicklung" abzeichnen, werde das
Bündnis Hurriyat, in dem rund 20 für die Unabhängigkeit Kaschmirs
eintretende Parteien zusammenschlossen sind, die moslemischen Gruppen
in der Region zu einem Waffenstillstand aufrufen, so Malik.
Die Kaschmirregion sorgt seit 1947 für Spannungen zwischen Indien
und Pakistan, die bereits zwei Kriege um das Gebiet austrugen. Indien
kontrolliert rund zwei Drittel - den Bundesstaat Jammu und Kaschmir
-, Pakistan rund ein Drittel. Jammu und Kaschmir ist der einzige
indische Bundesstaat, der mehrheitlich von Moslems bewohnt wird. Seit
Ende der 80er Jahre kämpft eine Reihe moslemischer Rebellengruppen
gewaltsam für die Loslösung von Indien. Neu Delhi macht moslemische
Extremisten für den Anschlag auf das Parlament Mitte Dezember
verantwortlich.(APA)