Innovationen
Ein kleiner Helfer für den Haushalt
Österreichischer Roboter ist sehr flexibel - Einsatzmöglichkeiten in Industrie und Haushalt
Bei allen Fortschritten in der Computertechnik
bleiben Service-Roboter im Haushalt bisher eher eine Randerscheinung.
Hauptprobleme sind laut Peter Blaimschein vom Institut für
Handhabungssysteme und Fertigungssysteme
der
Universität Linz
mangelnde Flexibilität der verschiedenen Systeme und natürlich auch
die Kosten. Mit einem von ihm entwickelten, fahrbaren Grundgerät
sollen weitere Forschungen und Entwicklungen erleichtert werden.
4 Räder, 80 cm groß
Der vierrädrige Roboter ist bisher nur als Labormodell realisiert.
Es ist rund einen Meter lang, 70 Zentimeter breit und 80 Zentimeter
hoch. Im Gegensatz zu anderen Konzepten sind alle Räder unabhängig
von einander elektrisch lenkbar. Die einzelnen Räder werden dabei
nicht mechanisch über ein Lenkgestänge, sondern mittels eines Reglers
elektronisch gekoppelt, im Fachjargon heißt dies "Drive by Wire",
sagte Blaimschein im Gespräch mit der APA.
Hindernisse werden erkannt
Dadurch unterliegen auch die Lenkwinkel keinerlei Beschränkungen,
wie dies bei mechanischen Konstruktionen fast immer der Fall ist. Der
Roboter kann so auf jede beliebige Fahrstrecke programmiert werden.
Selbst ein rechtwinkeliges Einparken ist möglich. Das System verfügt
auch über einen Sensor, der Hindernisse erkennt.
Nur Basis für
weitere Entwicklungen
Der Roboter der Linzer Mechatroniker dient lediglich als Basis für
weitere Entwicklungen, die dann auf das Grundmodell gleichsam
aufgesetzt werden. So wäre beispielsweise der Einsatz als
Essensroboter in Krankenhäusern möglich. "Bisher haben derartige
Systeme meist den Nachteil, dass auf Grund der Steuerung nur Geraden
und Kurven mit bestimmten Radien abfahren können, unser System kann
auf jeden beliebigen Kurs programmiert werden", so der Forscher.
Bringt die Zukunft Roboterstaubsauger?
Ob die Entwicklung jemals auch für Haushaltsroboter im großen Stil
eingesetzt wird, steht in den Sternen. Hier sind vor allem die hohen
Entwicklungskosten ein Problem. Blaimschein schätzt, dass frühestens
in zehn Jahren beispielsweise in großen Mengen
gefertigt werden. Im Gegensatz zu den bereits verwendeten
Roboter-Rasenmähern müsste ein Staubsauger gezielt seine Arbeit
verrichten. Und das sei wesentlich schwieriger als die nach dem
Zufallsprinzip arbeitenden, automatischen Rasenmäher.
(apa)