Medien
Styria strebt weitere Expansion in Südosteuropa an
Spekulationen über Einstieg bei Sloweniens "Delo" - Pirker bestätigt Intesse
Für Aufregung in Slowenien sorgten am Freitag
Meldungen, wonach die Styria Medien AG ("Kleine Zeitung", "Die
Presse", "Die Furche") bei der größten slowenischen Tageszeitung
"Delo" eingestiegen sei. "Delo" selbst berichtete seinen Lesern, dass
der Grazer Medienkonzern "laut Gerüchten" 25 Prozent der
"Delo"-Aktien von der katholischen Bank "Krekova Banka" gekauft habe.Styria dementiert erfolgten Einstieg, bestätigt aber Interesse
Styria-Generaldirektor Horst Pirker dementierte einen erfolgten Einstieg bei "Delo", bestätigte aber
grundsätzliches Interesse an der slowenischen Tageszeitung. "Weder
haben wir Anteile übernommen, noch steht eine Übernahme unmittelbar
bevor", so Pirker. Es sei aber bekannt, dass sich die Styria für den
südosteuropäischen Raum interessiere. Dazu gehöre auch Slowenien.
Die Styria hat im Vorjahr Kroatiens größte Tageszeitung "Vecernji
list" für rund 200 Millionen Kuna - das waren damals 25,9 Mill. Euro
oder 356 Mill. S - zur Gänze übernommen (
etat.at
berichtete).
Daneben hält das Unternehmen eine Sperrminorität an der größten Vertriebsfirma Kroatiens und ist weiters am dortigen Mobilfunknetzbetreiber beteiligt.
"Delo" würde gut ins Portfolio passen ...
Pirker: "Sowohl in Kroatien als auch in Slowenien sind weitere
Beteiligungen erwünscht. 'Delo' würde gut in unser Portfolio passen."
Da in Slowenien keine Mehrheitsbeteiligungen möglich seien, könnte es
sich aber nur um eine "Minderheitsbeteiligung" handeln, erklärte der
Styria-Chef weiter. "Der nachbarschaftliche Raum ist für uns von
allgemeinem Interesse und macht vom Standort Graz aus Sinn."
Über "Delo"
"Delo" hat eine durchschnittliche tägliche Auflage von 100.000
Exemplaren und gilt als "liberal" orientiert. Im Delo-Verlag
erscheinen darüber hinaus die Boulevardzeitung "Slovenske Novice" und
mehrere Wochenzeitungen. Vor der politischen Wende in Slowenien war
"Delo" formell Organ der damaligen Dachorganisation "Sozialistische
Allianz arbeitender Menschen". Nach der Wende wurde das Unternehmen
in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
25 Prozent der "Delo"-Aktien stehen im Eigentum der katholischen
"Krekova Banka", der Rest der Anteile gehört den Mitarbeitern der
Tageszeitung sowie verschiedenen slowenischen Unternehmen. Laut
"Delo" von Freitag hätten sich inzwischen bereits Interessenten
gemeldet, die der Styria beim Kauf der "Krekova"-Anteile an "Delo"
Konkurrenz machen wollen. (APA)