Unternehmen
Brau-Magnat Freddy Heineken verstorben
Der 78jährige formte die drittgrößte Brauereigruppe der Welt
Noordwijk - Alfred Henry "Freddy" Heineken,
ehemaliger Chef des niederländischen Bierkonzerns Heineken, ist im
Alter von 78 Jahren gestorben. Heineken starb nach Angaben des
Unternehmens am Donnerstag in dem Küstenort Noordwijk, die
Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt. Heineken hatte im April
vergangenen Jahres einen Schlaganfall erlitten und war seitdem
gesundheitlich stark angeschlagen. "Mit dem Tod von Freddy Heineken
hat uns ein einzigartiger Mann verlassen", bedauerte
Heineken-Geschäftsführer Karel Vuursteen sein Ableben."Ich verkaufe nicht Bier, sondern Fröhlichkeit"
Das war einer der
Leitsätze Heinekens, der 1942 im Alter von 18 Jahren in das
Unternehmen eintrat, das sein Großvater 1864 gegründet hatte. Vier
Jahre später wurde er Vertriebsleiter für die USA. Während seines
zweijährigen Amerika-Aufenthalts beschäftigte er sich ausführlich mit
den Werbemethoden in den USA. Später entwarf Heineken unter anderem
die berühmte grüne Flasche und das Logo mit dem roten Stern. "Wäre
ich kein Bierbrauer gewesen, wäre ich ein Werbefachmann geworden",
sagte er einmal.
Reichster Mann der Niederlande
Zurück in Europa machte er das Unternehmen mit seiner
Marketingstrategie zum drittgrößten Bierkonzern der Welt. Von 1971
bis 1989 führte er das Unternehmen, danach die Heineken-Gruppe, die
50,005 Prozent der Aktien an der Brauerei hält. Nach zwei Jahren als
Vorsitzender des Aufsichtsrats trat Heineken im November 2001 in den
Ruhestand. Heineken-Bier wird heute in ganz Europa, in den USA und in
Asien verkauft. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2001 machte
der Konzern einen Umsatz von 4,449 Milliarden Euro (61,22 Mrd. S).
Mit einem geschätzten Vermögen von rund neun Mrd. Gulden (4,08
Mrd. Euro/56,2 Mrd. S) war Heineken der reichste Mann der
Niederlande. Für Aufregung sorgte seine Entführung im Jahr 1983. Der
Unternehmer wurde nach Zahlung eines Lösegelds in Millionenhöhe nach
drei Wochen freigelassen. Heineken blieb zwar körperlich unversehrt,
mied jedoch danach die Öffentlichkeit und schottete sein Privatleben
nach Möglichkeit ab. Heineken hinterlässt seine Frau, eine Tochter
und fünf Enkel. (APA)