Moskau - Die russischen Streitkräfte sollen in diesem Jahr um 15 Prozent auf eine Million Soldaten schrumpfen. Wie der Oberkommandant der russischen Bodentruppen, Generaloberst Nikolai Kormilzew, am Freitag sagte, wie die Kampfbereitschaft dadurch nicht beeinträchtigt. Russland sei weiter in der Lage, sich an den möglicherweise gefährlichen und strategisch wichtigen Grenzen im Südwesten und in Mittelasien zu verteidigen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Militärreform trotz des Widerstands hoher Offiziere zu einem seiner wichtigsten politischen Ziele erklärt. Er will die bisher rund 1,2 Millionen Mann starke Armee in den kommenden Jahren um fast ein Drittel verkleinern. Dabei sollen die Waffen zugleich modernisiert werden. Kämpfe in Tschetschenien Die russische Armee hat unterdessen in der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien ihre Angriffe gegen Stellungen der Rebellen ausgeweitet. Südwestlich der Hauptstadt Grosny wurden Gruppen von Freischärlern umzingelt und von russischen Hubschraubern aus beschossen, teilte die Polizei nach Angaben der Agentur Interfax mit. Bei den Kämpfen am Fluss Scharo-Argun seien am Freitag mehrere Dutzend Rebellen getötet worden, hieß es. Unabhängige Berichte aus dem Kriegsgebiet gab es nicht. Auch im Kreis Urus-Martan, 20 Kilometer südwestlich von Grosny, gingen russische Spezialeinheiten mit Waffengewalt gegen die Kämpfer vor. Nach russischen Angaben wurde dabei auch ein Feldkommandant der Rebellen getötet. In der für den Waffennachschub strategisch wichtigen Stadt Argun östlich von Grosny verhafteten russische Armee- und Geheimdienst-Einheiten mehrere mutmaßliche Rebellenkämpfer. Die Stadt wurde komplett abgeriegelt. (APA/AP/dpa)