Platz 12: Alizée: "Moi...Lolita"

Die 16-jährige Korsin setzt in unverschämter Weise auf die Lolita-Karte: Sieht aus wie 13 und singt auch noch "Moi...Lolita". Natürlich wird so etwas zum Hit - vor allem wenn das Ganze auch noch aus Frankreich kommt. Aber auch Deutschland eroberte sie im Sturm, denn Alizée trat dort sogar in Sportsendungen auf - mit sehr kurzem Kleidchen, auf einem drehenden Podest (kann jemand mal mit der Kamera von unten nach oben? - DANKE!). Wer glaubte, Vanessa Paradis war schlimm (aber Vergangenheit), hat sich getäuscht: Denn Alizée ist noch schlimmer (und Gegenwart, Zukunft?).

Foto: Polydor

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Platz 11: Sarah Connor: "French Kissing"

Die Keltin aus Delmenhorst ist ein Beispiel für Authentizität - hat etwaigen Nachahmerinnen aber ihr Erfolgsrezept verraten: "Sex,Soul, Sinnlichkeit" ...

Foto: Archiv

Platz 10: The Strokes: "Is this it"

Begründung? Da können sich fünf Frauenbands an den Ramones und Velvet Underground abrackern, und niemand nimmt Notiz davon. Kaum tun's ein paar Jungs, setzt sich der Hype in Gang. Die Meinungen innerhalb der Redaktion sind gespalten: bei einigen tauchen die Strokes in den Charts auf, andere befinden: "der Abgrund".

Coverfoto: RCA

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Platz 9: Sven Väth feat. Miss Kittin: "Je t´aime"

Alles was recht ist, aber diese Coverversion des Gainsbourg-Birkin-Klassikers hätte echt nicht sein müssen. - Bedauerlich nur, dass die großartige Miss Kittin dafür gewonnen werden konnte.

Foto: APA/dpa

Platz 8: Mick Jagger: "Goddess In The Doorway"

... vielleicht hätte die Platte ja gar niemand bemerkt, wenn Fritz Ostermayer nicht einen so wunderbaren Verriss geschrieben hätte: "Wenn Madonnas Musik Microsoft ist, dann ist die von Mick Jagger Krupp ..." - Unbedingt nachlesen!

Coverfoto: Virgin

Platz 7: DJ Ötzi: "Love, Peace and Vollgas"

Ballermann überall - "Hey Baby" wurde zur Peinigung der Saison. Immerhin hat "Anton" damit allerdings bewiesen, dass er keine Eintagsfliege ist. Und was die künstlich hochgespielte Diskussion darüber betrifft, ob so etwas Österreich im Ausland vertreten darf ... mal ehrlich: haben wir keine anderen Sorgen als die, wer uns musikalisch vertritt?

Coverfoto: EMI

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Platz 6: Lil Bow Wow: "Bow Wow (Thats My Name)"

Singende Kinder, die auf erwachsen machen, sind eigentlich grundsätzlich iiieeeehhh ... Wenn jedoch der Damien des Rap den Machismo rauskehrt, wird es besonders originell. Wer findet sowas bloß niedlich?

Foto: Archiv

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Platz 5: Enrique Iglesias: "Hero"

"I can be your hero ..." - nein danke.

Foto: Archiv

Platz 4: Blumfeld: "Testament der Angst"

[kurzes Abwarten, bis sich die Empörung ob dieser Platzierung gelegt hat ...] Warum? Wegen des Enttäuschungsfaktors, weil unfreiwillig komische Gesangsparts wie ich will sie haaaaaassen und kann's nicht laaaaaassen oder in Dörfern und in Städten leben sie mit ihren LügenLügenLügenLügen den positiven Grundeindruck zunichte machen. - Unvergessen die arglose Reaktion, als "Graue Wolken" zum allerersten Mal aus dem Redaktions-Player erklang: "He, ist das eine Parodie auf Blumfeld?"

Coverfoto: ZickZack

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Platz 3: Michael Jackson: "You Rock My World"

Gröbere Zerfallserscheinungen beim "King of Pop" (aus welchem Jahrzehnt stammt dieser Titel eigentlich?): die hochgepushte "Reunion" der Jackson 5 war zum Gähnen, das CD-Comeback eher ein Stayaway, die Live-Auftritte gewohnt gruselig.

Foto: APA/EPA

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Platz 2: United Colours of Patriotism

Silber vergeben wir als Sammelplatzierung an all das, was nach dem 11. September als Trauerarbeit der speziellen Art in die (US-)Charts quoll: von diversen Versionen des "Star Spangled Banner" und anderer National-Songs bis zu Perlen wie Jackyls "I Hate You Bin Laden". - Dass Trauer und Trotz Hand in Hand gehen, ist schon klar - dennoch wird ein Auge darauf zu werfen sein, dass wieder abfließt, was hier hochstieg.

Foto: APA/EPA

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Platz 1: Dagi in the House

Okejokej ... Gay-Ikone und der Szene liebstes Kuschelmonster - all das wollen wir Dagmar Koller ja gar nicht abstreiten und dafür mögen wir sie auch sehr. Aber das? Die mit Sven Gächter und DJ Jeremiah aufgenommene House-Nummer "Music and Wine" warf vor allem eine Frage auf: wie kann man nach einem halben Erdzeitalter im Showbusiness bloß ein so ... äh ... exzentrisches Englisch haben? Ei've binn dere, ei've done dat ... - dafür gibt es einen souveränen ersten Platz in der Jahreswertung.
(red)

Foto: Reuters/Föger