Innsbruck - Das Verhalten auf den Skipisten scheint immer
rücksichtsloser zu werden. Allein auf Tirols Pisten haben sich
gestern, Freitag, laut Angaben der Gendarmerie insgesamt sechs zum
Teil schwere Unfälle mit "Fahrerflucht" ereignet. Fünf der sechs
Opfer waren Kinder. So wurde ein fünfjähriges Mädchen aus Essen (Deutschland) im
Skigebiet der Dias-Bahnen in der Gemeinde Kappl (Bezirk Landeck) von
einem bisher unbekannten Skifahrer niedergefahren. Der Pistenrowdy
ließ die Kleine, die schwere Verletzungen erlitten hatte, einfach
liegen und fuhr weiter.
Ein ähnlicher Zwischenfall spielte sich im Skigebiet von Horberg
in der Gemeinde Schwendau (Bezirk Schwaz) ab. Dabei kam es zu einer
Kollision zwischen einem bisher unbekannten Skifahrer und einer
14-jährigen Schwedin. Letztere blieb mit einem Oberschenkelbruch auf
der Piste liegen, der Unbekannte kümmerte sich jedoch nicht um sein
junges Opfer und setzte seine Fahrt fort.
Ebenfalls ohne sich um sein verletztes Opfer zu kümmern, suchte
ein bisher unbekannter Skirowdy in Scheffau (Bezirk Kufstein) das
Weite. Der Skifahrer hatte eine 13-jährige deutsche Schülerin
angefahren. Nach Angaben der Gendarmerie vom Samstag erlitt das
Mädchen Verletzungen im Beckenbereich. Die junge Skifahrerin wurde
vom Hubschrauber "Heli 3" in das Krankenhaus Kufstein geflogen.
Verletzungen unbestimmten Grades erlitt eine achtjährige Deutsche
am Vormittag im Skigebiet Christlum im Tiroler Bezirk Schwaz, als sie
bei der Talfahrt von einem Pistenrowdy niedergestoßen wurde. Der
Unfallverursacher beging "Fahrerflucht". Das kleine Mädchen wurde im
Krankenhaus Schwaz versorgt.
Eine Verletzte forderte die Rücksichtslosigkeit, mit der ein
Skifahrer auf den Pisten des Giggijoch im Gemeindegebiet von Sölden
im Tiroler Ötztal (Bezirk Imst) unterwegs war. Eine 44-jährige
Deutsche wurde von dem Pistenrowdy niedergestoßen. Auch dieser
vorerst Unbekannte fuhr weiter, ohne sich um die deutsche Skifahrerin
zu kümmern. Sie wurde vom Skigebiet mit Verletzungen unbestimmten
Grades per Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck
gebracht.
Ein bisher unbekannter Skifahrer fuhr am Nachmittag in der
Skiregion Venet (Bezirk Landeck) in einen 14-jährigen Urlauber. Der
Schüler aus Deutschland erlitt ebenfalls Verletzungen unbestimmten
Grades. Auch dieser Skirowdy fuhr weiter, ohne sich um den Verletzten
zu kümmern. Nach Angaben der Gendarmerie konnte der ungefähr 16 Jahre
alte Unfallverursacher noch nicht ausgeforscht werden.
Die Erhebungen zur Ausforschung der anderen unbekannten
Pistenrowdys sind vorerst ebenfalls noch im Gange. (APA)