Die amerikanische Bürgerrechts-Vereinigung ACLU kritisiert nach einer Untersuchung die hoch gelobte automatische Gesichtserkennung via Computer. "Das System ist völlig unausgereift und funktioniert nicht. Die damit einhergehende Kameraüberwachung ist unnütz". Keine brauchbaren Daten Als Grundlage für diese Annahme sieht die ACLU die polizeilichen Überwachungsmethoden auf der Seventh Avenue in Tampa, Florida, die zwischen Juli und August 2001 im Einsatz waren. Die stark frequentierte Nightlife-Meile wird mit 36 Kameras und einer von Visionics entwickelten Software überwacht. Die Daten die von der, in Polizeikreisen als Treffpunkt von Kriminellen, illegalen Prostituierten und Drogen-Händlern eingestuften, Seventh Avenue gewonnen wurden, sind jedoch mehr schlecht als recht. Keine brauchbaren Daten Wie die ACLU nach der Auswertung der Protokolle feststellte, mangelt es brauchbaren und sinnvollen Daten. In vielen Fällen konnte die Software nicht einmal unterschieden ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Statt der gesuchten Kriminellen wurden häufig unbescholtene Bürger überwacht und falsch klassifiziert. Unzufriedenheit auf allen Seiten Nicht nur die Bürgerrechtler sind mit der Gesichtserkennung unzufrieden. Auch die Behörden von Tampa haben die Anlage, bislang ohne Angabe der wahren Gründe, abgeschaltet. Viele Unternehmen haben inzwischen von der Installation dieser Überwachungssysteme wieder Abstand genommen. Auch die Hersteller wissen um die Schwäche ihrer Produkte, bislang wurden viele Systeme kostenlos zu Testzwecken zur Verfügung gestellt, da es für einen professionellen und zielführenden Einsatz viel zu früh wäre.(red)