Nahost
Empfänger der "geschmuggelten" Waffen bisher nicht bekannt
Waffen vermutlich aus dem Libanon
Jerusalem - Israel veröffentlichte inzwischen am Sonntag Einzelheiten der
Beschlagnahme von 50 Tonnen Waffen. Der Kapitän und drei
Besatzungsmitglieder seien Angehörige der palästinensischen
Marinepolizei. Ein Mitglied der Hisbollah habe sich ebenfalls an Bord
aufgehalten, hieß es schon am Samstag. Bei der Aktion wurden 13
Personen festgenommen. Ministerpräsident Ariel Sharon sprach auf
einer Kabinettssitzung am Sonntag von einem "extrem schweren
Zwischenfall, der das wahre Gesicht der Autonomiebehörde" enthülle.Waffen aus Libanon
Die "Karine A" sei in Libanon von Adel Mughrabi gekauft worden,
einem Einkäufer von Waffen für die Autonomiebehörde, erklärte ein
israelischer Armeevertreter, der nicht genannt werden wollte. Das
Schiff sei nach Sudan gefahren, wo es "unverdächtige Handelsgüter" an
Bord genommen und diese nach Jemen gebracht habe. In Jemen sei die
Mannschaft ausgewechselt worden. Neuer Kapitän sei Omar Akawi
geworden, ein Oberst der palästinensischen Marinepolizei.
Ladung an die palästinensische Marinepolizei übergeben
Im Dezember habe das Schiff auf Anordnung Mughrabis vor der Küste
Irans von einer Fähre 80 große Kisten mit Waffen, Sprengstoff und
Munition übernommen. Die "Karine A" sollte laut dem Armeevertreter
ursprünglich durch den Suezkanal fahren und die Waffenladung im
Mittelmeer auf drei kleinere Schiffe verteilen. Diese hätten die
Ladung vor der Küste des Gazastreifens an die palästinensische
Marinepolizei übergeben sollen.
Empfänger der Waffen bisher nicht bekannt
Aus US-Kreisen in Washington verlautete, dass der Empfänger der
Waffen bisher nicht bekannt sei. Es bestehe allerdings durchaus die
Möglichkeit, dass die Waffen - wie bereits mehrfach in der
Vergangenheit bei solchen Schiffen - für die Hisbollah, die Hamas
oder andere extremistische Gruppen bestimmt gewesen seien. Israel
wies diese Darstellung am Sonntag zurück: Ein Sprecher des
israelischen Außenministeriums erklärte, den USA lägen präzise
Informationen über Ladung und Bestimmungsort des Schiffes vor. (APA/AP)