Bregenz - Die zehnjährige Carina S. aus Ulm hat ihre unfreiwillige Übernachtung im Wald oberhalb von Mellau in Vorarlberg trotz Temperaturen bis zu minus 14 Grad ohne bleibende Schäden überstanden. Das Mädchen durfte das Landeskrankenhaus Feldkirch bereits heute, Sonntag, wieder verlassen und mit den Eltern die Heimreise antreten. Sie war am Samstag gegen 11.00 Uhr zufällig von einem Tourengeher entdeckt worden, nachdem bis zu 150 Mann 18 Stunden lang nach ihr gesucht hatten. "Wir können die kleine Carina heute schon wieder nach Hause entlassen, lediglich verbunden mit der Empfehlung, dass sie sich in Deutschland einer abschließenden Nachkontrolle unterzieht", sagte der behandelnde Arzt. Der Gesundheitszustand des Mädchenssei gut und auch alle Laborwerte seien in Ordnung. Allein zum Skifahren Das Mädchen war Freitag Nachmittag gegen 15.30 Uhr allein noch einmal ins Skigebiet Mellau gefahren, während ihre Familie bereits für die Heimreise aus dem Urlaub packte. Als sie nicht wie vereinbart ins Tal kam, alarmierte die Familie die Skischule. Bereits gegen 17.00 Uhr startete eine groß angelegte Suchaktion mit über 100 Angehörigen von Bergrettung, Feuerwehr, Alpingendarmerie und Skischule sowie dem Hubschrauber des ÖAMTC und Hundestaffeln. Suche in der Nacht abgebrochen Gegen 2.30 Uhr wurde die Suche zunächst abgebrochen und nach Tagesanbruch mit 150 Personen fortgesetzt. Entdeckt wurde die Zehnjährige stark unterkühlt, aber ansonsten völlig unverletzt in einem Wald rund 300 Meter unterhalb der Skipiste. Sie war sogar ansprechbar. Mann hörte Rufe aus dem Wald Der Mellauer der von der Suchaktion gar nichts wusste, war mit seinen Langlaufski im so genannten Mellental unterwegs gewesen. Er hatte dort "Mama"-Rufe gehört, sprintete sofort zurück ins Dorf und verständigte die Behörden. Der Hubschrauber des ÖAMTC nahm Haller auf, der auch aus der Luft sofort die Stelle fand, wo er die Rufe gehört hatte. Retter sprechen von einem Wunder Binnen weniger Minuten konnte das Mädchen mit einem Seil geborgen und ins Tal geflogen werden. Dort konnte sie zunächst mit ihrer Mutter sprechen, danach wurde sie zur näheren Untersuchung ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen. Selbst erfahrene Bergretter sprechen von einem Wunder, dass das Mädchen die eiskalte Nacht im Freien überlebt hat. (APA)