Rom - Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat am Sonntag beteuert, dass sein Mitte-Rechts-Kabinett eine europafreundliche Linie vertritt. Bei einer Pressekonferenz im römischen Außenministerium am Ende seines Treffens mit Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi bestritt Berlusconi, dass in seinem Kabinett eine europakritische Stimmung herrsche, wie Außenminister Renato Ruggiero behauptet hatte. Dieser hatte am Samstag wegen Meinungsverschiedenheiten mit Berlusconi in puncto Europa-Politik seine Demission eingereicht. Berlusconi warf der oppositionellen Mitte-Links-Allianz vor, eine Verleumdungskampagne gegen die Regierung in Europa zu führen. Er erklärte sich jedoch bereit, im Parlament über die Krise zu berichten, die zu Ruggieros Demission geführt hatte, wie die Opposition gefordert hatte. Der Ministerpräsident konnte nicht sagen, wann er den neuen Außenminister ernennen werde. "Ich werde das Außenministerium interimistisch führen, so lange es notwendig ist", sagte Berlusconi, der am Sonntag von Ciampi den Auftrag dazu erhalten hatte. Der Ministerpräsident versicherte, dass er sich sehr freundschaftlich von Ruggiero verabschiedet habe. (APA)