Eilat - Der israelische Regierungschef Ariel Sharon hat Palästinenserpräsident Yasser Arafat und dessen Autonomiebehörde beschuldigt, mit der beschlagnahmten Ladung eines Waffenschiffes eine neue Terroroffensive geplant zu haben. Arafat spiele eine "wesentliche Rolle im internationalen Terrorismus", sagte Sharon auf einer Pressekonferenz in der Hafenstadt Eilat am Sonntag. Israelische Marinesoldaten hätten mit der Kaperung eines Schiffs mit 50 Tonnen Waffen aus dem Iran Schlimmeres verhindert. Das Schiff sei nach Gaza unterwegs gewesen. Wäre es nicht aufgebracht worden, wären alle Israelis bedroht gewesen. Anstatt in Bildung und Arbeitsplätze zu investieren, kaufe Arafat Katjuscha-Raketen. "Das Schiff, das hier hinter uns ankert, ist Teil des Terrorkampfes, der von der Palästinenserbehörde geführt wird", sagte Sharon. Der Palästinenser-Präsident habe sich mit dem "Weltterrorzentrum" Iran verbündet. Arafat sei ein "Lügner", der von ihm unterzeichnete Friedensverträge breche, weil er die Region in den Krieg treiben wolle. Sharon unterstrich, Israel bemühe sich dessen ungeachtet weiterhin um eine friedliche Beilegung des Konflikts mit den Palästinensern. Beim Kampf gegen den Terrorismus setze er auch auf den US-Nahost-Gesandten Anthony Zinni. Verteidigungsminister Benjamin Ben Eliezer sagte auf derselben Pressekonferenz, hochrangige Mitglieder der Autonomiebehörde hätten die an Bord des Schiffs beschlagnahmten Waffen im Iran gekauft. Die Waffenladung sei für die Autonomiebehörde bestimmt gewesen. Das Schiff war am Donnerstag im Roten Meer gestoppt und zum 500 Kilometer entfernten Seehafen Eilat gebracht worden. Der Iran und die Autonomiebehörde bestritten die Berichte über den Waffenkauf und beschuldigten Israel, einen Propagandakrieg gegen die Palästinenser zu führen. (APA/dpa)