München - Die bayrische HypoVereinsbank hat nach den Worten ihres Vorstandssprechers Albrecht Schmidt Interesse am zum Verkauf stehenden Nürnberger Discount-Broker Consors. "Das werden wir uns gründlich anschauen. Consors ist interessant und hat viele gute Kunden", sagte Schmidt in einem Gespräch dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Nach der finanziellen Schieflage der Consors-Muttergesellschaft Schmidt-Bank soll für die am Neuen Markt gelistete Consors nun ein Käufer gefunden werden. "Ich gehe davon aus, dass es mehrere Interessenten für Consors gibt", sagte Schmidt weiter. Das Institut soll bis Ende März verkauft werden.Konsolidierung bei Direktbanken erwartet Der Chef von Deutschlands zweitgrößter Bank bekräftigte in dem Interview, dass die eigene Direktbank-Tochter DAB Bank nicht wie von Branchenexperten spekuliert in den Konzern eingegliedert werden solle. "Wir sprechen nicht über eine Integration der DAB Bank", sagte Schmidt. Generell erwarten Analysten angesichts des derzeit schwierigen Marktumfeldes eine Konsolidierung bei den Direktbanken. So werden auch der Commerzbank in Branchenkreisen Überlegungen nachgesagt, ihre Direktbank-Tochter Comdirect möglicherweise in den Bankkonzern wieder eingliedern zu wollen. "Eigene Konjunktur" Wie Schmidt der Zeitung weiter sagte, erwartet er vorerst keine rasche Konjunkturerholung. "2002 wird alles andere als ein leichtes Jahre", sagte der HypoVereinsbank-Chef. Die gesamte Branche stehe weiter vor schwierigen Monaten. Er gehe nicht davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2002 bereits zu einer nachhaltigen Konjunkturerholung komme. Sein Institut habe im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch die Hausaufgaben erledigt und könne nun "seine eigene Konjunktur machen". (APA/Reuters)