International
Mutmaßlicher El Kaida-Stützpunkt in Ostafghanistan durchsucht
UNO-Beobachter für Untersuchung über zivile Opfer der Angriffe
Washington/Kabul/Bagram - US-Truppen haben am Montag
einen mutmaßlichen Stützpunkt der El Kaida-Organisation von Osama bin
Laden im ostafghanischen Sawar durchsucht. Pentagon-Sprecherin
Victoria Clarke sagte, die Soldaten seien dabei, die vom
US-Geheimdienst entdeckte Basis zu durchstöbern. Die US-Luftwaffe
habe den aus einem Ausbildungslager und mehreren Höhlen bestehenden
Stützpunkt am Sonntagabend zum fünften Mal seit Donnerstag
bombardiert. Einer Meldung der in Pakistan ansässigen afghanischen
Nachrichtenagentur AIP zufolge landeten vier US-Hubschrauber in der
Nacht zum Montag in der Nähe der mutmaßlichen Basis. An der
Durchsuchungsaktion seien auch Stammesälteste aus dem Gebiet von
Paktia und Khost beteiligt.
US-Senatoren zu Treffen mit Karsai eingetroffen
Eine Gruppe von US-Senatoren ist am Montag in Afghanistan für ein
Treffen mit dem Übergangs-Präsidenten des Landes, Hamid Karsai,
eingetroffen. Zu der neunköpfigen Delegation zählen unter anderem der
frühere republikanische Präsidentschaftskandidat und jetzige Senator
des US-Bundesstaats Arizona, John McCain, sowie aus Connecticut der
einstige Vizepräsidentschafts-Anwärter der Demokraten, Joseph
Lieberman. Die Senatoren waren am vergangenen Donnerstag in
Washington zu einer Asienreise aufgebrochen. Weitere Stationen sind
Pakistan, Usbekistan, Tadschikistan, Oman und die Türkei. Es handelt
sich um die erste Reise von US-Parlamentariern nach Afghanistan seit
Beginn der US-Luftangriffe vor drei Monaten.
Der UNO-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtssituation in
Afghanistan, Kamal Hossain, hat am Montag in Kabul betont, dass
zivile Opfer der amerikanischen Bombenangriffe in Afghanistan das
Recht auf eine Untersuchung über eventuelle Verletzungen der
internationalen Menschenrechte haben. "Jede Militäroperation, die von
der Koalition zur Verteidigung des internationalen Rechts unternommen
wird, muss selbst das Recht respektieren", sagte Hossain. Er trat für
eine Untersuchung der Fälle ein. Über die Zahl der Opfer liegen keine
genauen Zahlen vor. Sie reichen von einigen Hundert bis zu einigen
Tausend. (APA/dpa)