Graz - Zwei Drittel der Österreicher fühlen sich über Biotechnologie und Gentechnik nicht ausreichend informiert. Das belegt eine vom Institut für Energiepolitik und Umweltverbesserung in Auftrag gegebene Studie. Andreas Loinig, Biologe vom Interuniversitären Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ) in Graz stellt dies seit 1997, seit dem Gentechnik-Volksbegehren, verstärkt fest. Loinig: "Damals haben wir vermehrt Anrufe bekommen von Lehrern und Leuten, die in den Ernährungs- oder Umweltwissenschaften arbeiten, aber auch von vielen verunsicherten Privatpersonen."

Als Reaktion darauf gründete das IFZ, das sich seit 1988 mit der Umwelt- und Sozialverträglichkeit von neu- en Technologien auseinander setzt, die kostenlose Servicestelle Infogen. Seit Ende 2001 ist Infogen für jedermann im Netz zugänglich.

Experten antworten

Wer etwa wissen möchte, wie sich die österreichische Saatgutkennzeichnung verändern könnte, wenn der Gesetzesvorschlag, der gerade in der Begutachtung ist, durchgeht, kann sich bei Infogen auf dem Laufenden halten. Andreas Loinig: "Wir haben laufend Anfragen aus ganz Österreich." Die per E-Mail gestellten Fragen werden von den Wissenschaftern des IFZ beantwortet.

Darüber hinaus können Besucher der ersten unabhängigen Internetplattform Österreichs für Gentechnologie in wöchentlich aktualisierter Fachliteratur schmökern oder sich Lehrbehelfe für den Unterricht aus den umfangreichen Datenbanken besorgen. Auch ein internationaler Veranstaltungskalender, in dem Vorträge, Seminare und Kongresse in aller Welt verzeichnet sind, ist Bestandteil der Infogen-Website. Das Projekt wird vom Gesundheitsressort der steirischen Landesregierung finanziert. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2002)