Wien - "40 Prozent der Schillingmünzen sind mit Sicherheit schon zurück. Auch hier ist Österreich Spitze", zeigt sich Otto Pelko, Euro-Beauftragter in der Bank Austria/ Creditanstalt-Gruppe zufrieden. Demnach sind also 1,2 Milliarden Stück Schillingmünzen eingewechselt. Freilich unterstellen die Experten in komplizierten Berechnungen, dass insgesamt nur drei Milliarden Stück Münzen "heimkommen" werden. Das sind nicht einmal die Hälfte jener 6,5 Milliarden Stück Groschen und Schillinge, die im Laufe der Jahre produziert wurden. Wohin der große Rest verschwindet, kann Dietmar Spranz von der Münze Österreich leicht erklären: "Die Hälfte aller Münzen sind Groschenstücke." Sie wurden in diverse Brunnen geworfen (Fontana di Trevi) oder von Touristen wie Inländern für immer gehortet. Mit Münzen gut eingedeckt Mit Münzen haben sich die heimischen Konsumenten gut eingedeckt, wie ein aktueller Rundruf des S TANDARD bei den Banken zeigt: mindestens 90 Prozent der 6,7 Startpakete sind "draußen." In der Erste Bank sind die originalverpackten Münzen ausschließlich gegen Schilling zu haben, sonst überall auch für 14,54 Euro pro Paket. Manche Verbraucher tun sich mit dem vielen "Kleinmist" noch schwer, weiß Günter La Garde von der AK-Niederösterreich zu berichten. "Es fehlt der Zwei-Euro-Schein." Ein Leser des deutschen PC-Magazins sieht nicht ein, warum ihm 4,60 Euro statt die angeschriebenen 4,30 Euro abverlangt wurden. Das Moorbad Marbach treibt seine Patienten zur Weißglut, weil es seit Silvester nur mehr Euros akzeptiert. Und ein Hernalser Bäcker verkauft die Semmeln um zehn Groschen billiger an alle, die noch in Schillingen bezahlen. (Lydia Ninz, DER STANDARD, Printausgabe 8.1.2002)