Argentinien
Politikern soll drei Monate lang das Gehalt gestrichen werden
Vorschlag Duhaldes stößt auf wenig Gegenliebe
Buenos Aires/Wien - Der neue argentinische Präsident Duhalde
möchte die Politiker seines Landes für drei bis sechs Monate auf
"Nulldiät" setzen. Wie die Tageszeitung "La Nacion" berichtet, sollen
die Mitglieder seiner Regierung während dieses Zeitraumes völlig auf
ihren Lohn verzichten, um in der derzeitigen Wirtschaftskrise den
Bürgern ein Beispiel zu geben. Bei den Politikern auf wenig Gegenliebe gestoßen
Der Vorschlag Duhaldes sei aber bei den Politikern auf wenig
Gegenliebe gestoßen, so "La Nacion". Der Präsident wolle auch die
Parlamentsabgeordneten und Höchstrichter einladen, sich dem
Gehaltsverzicht anzuschließen: "Wenn wir möchten, dass die Sache gut
abläuft, werden wir auch die Kosten übernehmen müssen", wird Duhalde
von der Zeitung zitiert.
Bei einer Sitzung mit seinen engsten Vertrauten in der Regierung
am Sonntag im Präsidentenpalast habe er seinen Vorschlag
folgendermaßen erläutert: "Ich muss eine wichtige Geste setzen. Prüft
sie mit den anderen Kabinettsmitgliedern und antwortet mir am
Dienstag oder Mittwoch".
Gehälter schon unter Vorgänger gekürzt
Die von "La Nacion" befragten Politiker und hohen Beamten konnten
dem Vorschlag Duhaldes aber wenig abgewinnen. Bereits Duhaldes
Vorgänger Adolfo Rodriguez Saa hatte nämlich eine Begrenzung der
Gehälter auf höchstens 3.000 Pesos (3.350 Euro) eingeführt. Der
Politikberater Rosendo Fraga warnte, dass es Duhalde unmöglich sein
könnte, die in zur Bewältigung der Wirtschaftskrise dringend
benötigten fachlich gut ausgebildeten Funktionäre zu finden, wenn sie
nicht entsprechend entlohnt werden. (APA)