Wien - Im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms "Fabrik
der Zukunft" des Infrastrukturministeriums (BMVIT) untersuchen
Wissenschafter der "Steirischen Vulkanland Regionalentwicklung GmbH"
in Feldbach die Ölbindeeigenschaften von Maiskolben. Das Nebenprodukt
der Maisernte soll im Katastrophen- und Umweltschutz eingesetzt
werden.
Leere Maisspindeln fallen in Österreich beispielsweise bei der
Futtermittelherstellung in großen Mengen an. Die Maiskörner werden
zwar verfüttert, aber die übrig bleibenden Kolben werden zur Zeit
meist gehäckselt und dann eingeackert. Nun sollen die
Forschungsarbeiten eine nachhaltige Verwertung von
landwirtschaftlichen Reststoffen ermöglichen. Dies kann den
österreichischen Bauern neue wirtschaftliche Chancen eröffnen.
Patentansprüche
In einer ersten Entwicklungsphase werden die vorliegenden
Erfahrungen auf dem Gebiet der Herstellung von Maiskolbengranulat
ausgewertet und etwaige Patentansprüche durchleuchtet. Weiters sollen
die Planungen für eine Maiskolben-Aufbereitungsanlage in den Aufbau
einer Pilotanlage münden, die Aufbereitung, Mahlung und mechanische
Trennung des Granulates ermöglicht. Beim Mahlen der Spindeln können
verschiedenste Korngrößen eingestellt werden. Je nach Einsatzgebiet
wird eine andere Körnung gefragt sein.
Die Hauptvorteile der Maisreststoffe sind, dass sie in Österreich
in großen Mengen anfallen und für die Umwelt unbedenklich sind. Zudem
wird das Risiko möglicher Reaktionen mit den zu bindenden
Flüssigkeiten von den Experten als gering eingestuft. Damit das Ziel
des direkten Schutzes der Umwelt bei Unfällen erreicht wird, muss die
Adsorptionskapazität und -geschwindigkeit noch entsprechend angepasst
werden.
"Nachhaltig Wirtschaften"
Das Forschungsförderungsprogramm "Fabrik der Zukunft" wird im
Rahmen des Impulsprogramms "Nachhaltig Wirtschaften" des
Infrastrukturministeriums (BMVIT) durchgeführt. Für die erfolgreiche
Abwicklung des Programms ist der Forschungsförderungsfonds für die
gewerbliche Wirtschaft (FFF) zuständig.
In der ersten Antragsrunde des Programms wurden 20 Projekte
ausgewählt. Die zweite Ausschreibungsrunde startet im kommenden März,
Ende des Jahres 2002 soll ein dritter Aufruf für Projekteinreichungen
veröffentlicht werden. 2001 und 2002 stehen jeweils rund 35 Mill. S
(2,54 Mill. Euro) für Forschungsprojekte zu den Themenbereichen
"Technologien und Innovationen bei Produktionsprozessen", "Nutzung
nachwachsender Rohstoffe" und "Produkte und Dienstleistungen" zur
Verfügung.
(red)