Inland
"Dahoam is dahoam"
ÖsterreicherInnen stehen laut Umfrage auf den Begriff "Heimat" - "Pfui-Wörter": "Kernenergie", "Genforschung", "Streik"
Linz - Die Österreicher "stehen" auf "Sicherheit", "Heimat"
und "Ordnung" - diese Begriffe haben für sie den höchsten
Sympathiewert. "Kernenergie", "Genforschung" und "Streiks" sind
dagegen absolute "Minusworte". Das fand das Linzer
Meinungsforschungsinstitut IMAS bei einer Umfrage heraus, deren
Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden. Den rund 1.000 für die Gesamtbevölkerung repräsentativ
ausgewählten Personen waren 35 "Signalworte" vorgelegt worden, die
sie als sympathisch oder wenig sympathisch einstufen sollten. Dabei
erreichten die Begriffe "Sicherheit", "Heimat", "Ordnung",
"Stabilität", "Selbstständigkeit" und "Arbeit" jeweils um die 80
Prozent positive Nennungen.
Sympathische "Volksbefragung"
Auch die Worte "Neutralität", "Wissenschaft", "Sparen",
"Gleichheit", "Christlich", "Internet", "Volksbefragung",
"Wettbewerb" und "Leistungsstreben" stießen bei den Befragten auf
hohe Sympathie. Zu den Worten, bei denen die Zuneigung deutlich
überwiegt, zählten "Europäische Union" und "Reformmaßnahmen".
Nicht mehr ganz so groß war das Sympathieübergewicht bei der Ende
November/Anfang Dezember 2001 durchgeführten Umfrage für die Begriffe
"Werbung", "EURO", "Gewerkschaft" und "Sozialismus". Ziemlich
ausgeglichen war das Verhältnis zwischen Pro und Contra bei
"Multikulturell" und "Freiheitlich".
Keine Lust auf Streik
Starke Unlustgefühle lösten bei den Befragten insgesamt zehn
Schlüsselworte aus - in erster Linie: "Kernenergie" - von 69 Prozent
als unsympathisch und nur von 14 Prozent als sympathisch eingestuft.
Aber auch bei "Genforschung", "Streikmaßnahmen", "Islamismus" und
"Osterweiterung" fiel das Verhältnis zwischen Ablehnung und
Zustimmung nur unwesentlich besser aus. Auf eine massiv überwiegende
Ablehnung stießen überdies die Worte "Konsumverzicht",
"Vergangenheitsbewältigung", "Globalisierung" und "Ausländer". Auch
der Begriff "American way of life" löste bei einer 48 zu 29
Prozent-Mehrheit negative Empfindungen aus.
Die Meinungsforscher stellten bei ihrer Umfrage sehr
unterschiedliche Reaktionen der einzelnen Bevölkerungsgruppen fest.
So "stehen" Junge beispielsweise überdurchschnittlich auf
"Globalisierung", "Multikulturell", "Ausländer" sowie "Internet" und
zeigen dagegen wenig Sympathie für "Konsumverzicht" und "Sparen". Bei
Personen über 50 sowie mit einfacher Bildung ist das genau umgekehrt. (APA)