Wirtschaft
AT&S mit Umsatzwarnung
Optimistische Erwartungen gedämpft - Aktie bricht ein
Leoben/Wien - Mit deutlichen Worten hat der am Neuen Markt
notierte steirische Leiterplattenproduzent AT&S zu optimistische
Einschätzungen für die Handy-Branche gedämpft. Der Umsatz werde im
laufenden Geschäftsjahr 2001/02 (per Ende März) um rund 15 Prozent
unter dem Vorjahreswert liegen, warnte das Unternehmen am Dienstag in
einer Pflichtmitteilung. Bis vor Kurzem war noch von einem stabilen
Jahresumsatz (2000/01: 322,9 Mill. Euro) ausgegangen worden. "Wir wollen den Optimismus und die Euphorie in der Branche
keinesfalls teilen", sagte AT&S-Pressesprecher Reinhold Oblak am Dienstag.Auslastung "signifikant zurück gegangen"
Bis Mitte Dezember habe die Auslastung der Werke noch mehr als 80
Prozent betragen. In den vergangenen zwei Wochen sei sie jedoch "auf
70 bis 80 Prozent signifikant zurück gegangen", begründete Oblak die
heute ad hoc ausgegebene Umsatzwarnung. Einzige Ausnahme sei das auf
Produkte für die Autoindustrie spezialisierte Werk im steirischen
Fehring.
Seit Ende des Weihnachtsgeschäfts sei es zu einer erneuten
Verlangsamung des Auftragseingangs gekommen, warnte das Unternehmen.
Als ungefähre Zielgröße für den damit niedriger erwarteten Umsatz
2001/02 nannte Oblak rund 275 Mill. Euro.
Die Erste Bank hatte am Montag in einer Analyse die
AT&S-Aktie von "neutral" auf "kaufen" hoch gestuft, vor dem
Hintergrund einer optimistischen Einschätzung der Nachfrage im
internationalen Mobilfunkmarkt. "Wir sehen die Situation völlig
anders", sagte Oblak. Aussagen zum erwarteten Gewinn für das
Gesamtjahr 2001/02 werde es erst auf einer für 12. Februar
angesetzten Pressekonferenz in Wien geben, bei der AT&S seine
Neunmonatszahlen präsentieren wird.
Aktie bricht ein
Die Aktie reagierte auf die Umsatzwarnung im bisherigen
Handelsverlauf mit einem Kurseinbruch von bis zu 19,5 Prozent. Gegen
15 Uhr MEZ notierte der Titel mit 15,19 Euro zwar leicht erholt, aber
immer noch um gut 15 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs von
17,90 Euro. (APA)