International
USA planen Ausweitung der Angriffe
Somalia, Jemen, Indonesien und die Philippinen im Visier
Washington - Die USA könnten sich nach Angaben des
Verteidigungsministeriums in Washington in der nächsten Phase ihres
Kampfes gegen den Terrorismus auf Länder wie Somalia, Jemen,
Indonesien und die Philippinen konzentrieren. In einem am Dienstag
veröffentlichten Interview der "New York Times" schloss
US-Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz nach den Angriffen auf
Afghanistan Militäraktionen gegen Extremisten in diesen Staaten nicht
aus. Das Verteidigungsministerium arbeite mit befreundeten Staaten
wie den Philippinen zusammen, die US-Unterstützung im Kampf gegen
Terroristen begrüßten. Aber auch der Irak bleibe im Blickfeld der
USA, sagte Wolfowitz. Der irakische Präsident Saddam Hussein habe bisher nicht deutlich
gemacht, dass er sich gegen den Terrorismus stelle. Jemen und Somalia
seien nicht in der Lage, eigenständig Terroristen auf ihrem Gebiet zu
bekämpfen. Somalia ziehe Terroristen an wie ein Magnet, da die
Regierung dort nur wenig Einfluss besitze, sagte Wolfowitz. Deshalb
komme das Land auch als Rückzugsgebiet für aus Afghanistan geflohene
Kämpfer der El Kaida-Organisation des Islamisten Osama bin Laden in
Frage. Die Möglichkeiten der USA, in Somalia gegen Terroristen
vorzugehen, seien aber begrenzt, da es dort faktisch keine Regierung
gebe, mit der man zusammenarbeiten könne. Auch im Jemen gebe es
gesetzlose Regionen, die sich außerhalb der Kontrolle der Regierung
befänden.
Die größte Aufmerksamkeit der USA gehöre aber weiter Afghanistan,
sagte Wolfowitz dem Blatt weiter. Das Land sei noch immer gefährlich.
Die US-Luftangriffe auf Afghanistan hätten viele Staaten überzeugt,
die bisher den Terrorismus unterstützten, die Seiten zu wechseln.
Dazu habe auch wesentlich das entschlossene Vorgehen der USA in
Afghanistan beigetragen. (APA/Reuters)