Wengen/Schweiz - Wengen erlebt am Samstag das Comeback von
Abfahrtsweltmeister Hannes Trinkl. Der 33-jährige Oberösterreicher,
der am 18. November beim freien Skifahren auf der Reiteralm schwer
gestürzt war und sich dabei u.a. einen Bruch des rechten Stirnbeins,
Abschürfungen im Gesicht sowie schwere Prellungen zugezogen hatte,
kehrt auf der längsten Weltcup-Abfahrt der Saison wieder in den
Skizirkus zurück.
Bereits das Training in der Vorwoche in Saalbach-Hinterglemm hat
Trinkl wieder "irrsinnigen Spaß" gemacht. "Ich hatte keine
Kopfschmerzen mehr, nur im Genickbereich hat es noch ein wenig
gespannt", berichtete der Goldmedaillengewinner von St. Anton von den
Super-G-Fahrten, die er von Freitag bis Sonntag mit dem ÖSV-Team in
Salzburg bestritten hatte. "Dabei habe ich mich wieder langsam an die
Spitze herangetastet und gemerkt, dass es mir wieder taugt. Für
Wengen bin ich daher voll motiviert und freue mich schon aufs
Training am Mittwoch."
Ziel: Qualifikation für Salt Lake City
Trinkls großes Ziel ist es natürlich, noch die Qualifikation für
die Olympischen Winterspiele zu schaffen. Derzeit denke er aber noch
nicht an Olympia. "Ich will jetzt einmal in Wengen sehen, wo ich
stehe. Und außerdem will ich in Salt Lake City ja nicht nur dabei
sein, sondern um eine Medaille mitfahren." Ein zweiter Platz 1999
hinter dem Norweger Lasse Kjus war sein bisher bestes Abschneiden am
Lauberhorn.
Während Trinkl also in der Schweiz noch keine Siegesgedanken hegt,
will das restliche ÖSV-Team wieder wie zuletzt in Bormio, wo es
einen Dreifach- und einen Vierfacherfolg gab, groß auftrumpfen. Zu
den Topfavoriten zählt dabei der Tiroler Josef Strobl, der im Jahr
2000 bisher letzter Sieger auf der klassischen Lauberhorn-Strecke
wurde, im Vorjahr verhinderte Nebel die zwei geplanten Rennen. Mit
den Bormio-Siegern Christian Greber und Fritz Strobl sowie Weltcup-
Spitzenreiter Stephan Eberharter, der in Val d'Isere und Gröden (II)
triumphierte, haben die Österreicher noch drei weitere heiße
Sieganwärter im Team.
Die Abfahrt am Samstag bildet gemeinsam mit dem Slalom am Sonntag
(10.15 und 13.00 Uhr) die traditionelle Lauberhorn-Kombination, in
der einmal mehr Norwegens Allround-Genie Kjetil-Andre Aamodt als
hoher Favorit gilt. Österreichs Hoffnungen ruhen dabei auf Michael
Walchhofer, der mit Platz drei in Val d'Isere und zwei in Gröden (II)
seine Qualitäten als Abfahrer eindrucksvoll unter Beweis gestellt
hat.(APA)